Mittwoch, 11. Januar 2017

Trumps Hofberichterstatter will auch Deutschland verändern

 

Breitbart.com soll ja demnächst auch nach Deutschland kommen. Es ist also gut, wenn man darauf vorbereitet ist und weiß in welche Richtung es damit gehen soll. Breitbart.com wurde 2007 von Andrew gegründet mit dem Entschluss die Welt zu verändern. Breitbart.com positioniert sich ja extrems rechts und bedient unter anderem auch die erzkonservative Klientel. Mit denen habe ich große Schwierigkeiten und deren Gedankenwelt ist mir so fremd wir nur irgendwas. Wie zum Beispiel in den USA diese Tea Party. Mit solchen Leuten würde ich mich nicht an einen gemeinsamen Tisch setzen. Ich bin überzeugt davon, dass Breitbart auch bei der BW 2017 in Deutschland groß mitmischen wird, zu wessen Gunsten braucht man nicht fragen. Mit der Wahrheit nimmt es dieses Medium nicht so genau. Man muss ja nur daran denken was sie Obama alles angedichtet haben. Na dann Trump, mach es besser.

 

Noch etwas zu Erheiterung zum gefährlichsten Komiker der Welt – Trump. Er tat wieder mal groß damit, dass er die beste Rede der Welt vorbereitet hätte. Eine sehr gute Rede hatte ja sein Frau Melania gehalten – leider abgeschrieben von Michelle Obama. Nebenbei sieht er sich auch als besten Ehemann der Welt. Zu seiner derzeitigen Ehefrau sagte er: „Sie ist die beste Frau, also jetzt ist sie es“. Aber nun hier zu Donald.

„Ich habe eine Rede vorbereitet, aber wollen die Leute, dass ich eine vorbereitete Rede halte? Damit wir uns nicht falsch verstehen – es war die beste Rede der Welt, witzig, klug, grandios. Ich halte sie hier in der Hand, und jetzt, jetzt zerreiße ich sie. Ich zerreiße sie vor euren Augen, und jetzt, jetzt habe ich keine Rede mehr. Das macht mir nichts.“

 

Quelle: rp-online.de

Ja, „es ist schwer bescheiden zu bleiben, wenn man so großartig ist“, sagte einmal Cassius Clay. Der war aber wirklich der beste Boxer, der konnte sich das leisten. Aber beim Pöbler Trump klingen solche Sätze wie „beste Rede der Welt“, „bester Ehemann der Welt“ nur peinlich und lächerlich. Na, dann lassen wir ihn mal regieren, mal schauen ob er da auch der Beste ist.

Wenngleich es ja Trump viel leichter als Obama hat, weil er auch den Kongress auf seiner Seite hat. Bei Obama hat ja immer der quergeschossen und er zum Beispiel auch nicht die Waffengesetze verschärfen konnte.

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Zurück zu Breitbart.com auf rp-online.de

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Breitbart.com: Trumps Hofberichterstatter will auch Deutschland verändern
Monatelang vor der Wahl feuerte Breitbart.com Negativ-Schlagzeilen über die Regierung Obama ins Internet. FOTO: Screenshot
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Die Website Breitbart.com gilt in den USA als Meinungsführerin einer alternativ-rechten Bewegung. Sie bedient die Erzkonservativen und verhalf Donald Trump zur Präsidentschaft. Nun wollen die Betreiber expandieren. Die AfD freut sich schon.

Von Philipp Jacobs

Es ist eine Sommernacht 2007 in Jerusalem, als Andrew Breitbart den Entschluss fasst, die Welt zu verändern. Larry Solov, ein Weggefährte Breitbarts, erinnert sich: „Andrew drehte sich zu mir um und fragte mich, ob ich der 800-Mitarbeiter-Firma, in der ich arbeitete, den Rücken kehren würde, um mit ihm ein Medienunternehmen zu gründen.“ Solov tat es.

Heute kann man ohne zu übertreiben behaupten, dass die damals geschaffene Website Breitbart.com die Welt verändert hat. Sie ist mit dafür verantwortlich, dass Donald Trump, ein pöbelnder Milliardär, ins höchste Amt der Welt gewählt wurde. Breitbart.com bedient jene Klientel, die Trump ins Weiße Haus katapultierte: weiße Männer und Frauen, konservativ bis erzkonservativ im Gedankengut.


Stephen Bannon übernimmt das Ruder

 

Von Anfang an steht Breitbart.com auf der Seite des Republikaners. Lobt ihn, wenn er triumphiert, baut ihn auf, wenn er stürzt. Und Trump stürzte oft. Die Überzeugung geht gar so weit, dass die Verantwortlichen lieber einer eigenen Mitarbeiterin das Vertrauen entziehen, statt Trump anzugehen: Im März zeigt die Breitbart-Reporterin Michelle Fields Trumps damaligen Wahlkampfmanager Corey Lewandowski an. Er soll sie geschlagen haben. Die Chefs von Breitbart.com stellen sich auf Lewandowskis Seite. Fields verliert ihren Job.

Einer dieser Chefs ist seit 2012 Stephen Bannon. Wenige Monate nach der Fields-Affäre verlässt Bannon als Geschäftsführer die Website, um Donald Trump direkt im Wahlkampf zu unterstützen. Trump dankte Bannon für seine Treue, indem er ihn am Montag zu seinem Chefstrategen ernannte.

 

Ob Andrew Breitbart den Werdegang und Einfluss seiner Website so eingeschätzt hat, ist unklar. Er starb im März 2012 im Alter von 43 Jahren an einem Herzinfarkt in der Nähe seiner Wohnung in Los Angeles. Sein Traum war es, die „Garde der Medien“ zu zerstören, wie er einmal in einem Interview sagte. Angelehnt an den Erfolg der Internet-Zeitung „Huffington Post“ wollte Breitbart ein Sprachrohr schaffen, das den Mainstream-Medien mit tabulosem Journalismus den erhobenen (rechten) Zeigefinger vorhält. Heute ist es eher der Mittelfinger. Die Betreiber der Website haben eine Vorliebe für umstrittene Schlagzeilen mit hoher Klick-Garantie. Dazu gehört eine Zeile, in der der konservative Kommentator Bill Kristol als ein „republikanischer Spielverderber“ und „abtrünniger Jude“ bezeichnet wurde.

Eine andere Schlagzeile fragte Leser: „Was hätten Sie lieber? Dass Ihr Kind an Feminismus oder an Krebs leidet?“ Eine andere lautet: „Geburtenkontrolle macht Frauen unattraktiv und verrückt.“

 

Weiner-Affäre als wichtiger Faktor

 

Was Breitbart.com von vielen anderen, kleineren rechtspopulistischen Meinungsmachern im Internet unterscheidet, ist die Professionalität. Die Artikel der Autoren gelten sprachlich als sauber. Redigierfehler sind selten. Einige Coups kann man auch aufweisen. Im Mai 2011 etwa berichtet Breitbart.com als erstes Medium über den Sex-Skandal des demokratischen Abgeordneten Anthony Weiner, der ein Foto seines Geschlechtsteils an eine Studentin geschickt hatte. Weitere ähnliche Eskapaden Weiners beeinflussten in diesem Jahr auch direkt die Präsidentschaftswahl – zuungunsten von Hillary Clinton. Weiner war der Mann von Huma Abedin, einer der engsten Vertrauten Clintons. Abedin hat sich inzwischen von Weiner getrennt.

„Breitbart kommt nach Deutschland. Fantastisch!“

Breitbart.com besitzt heute mehrere Redaktionen in den USA. In Europa ist man seit 2013 in Großbritannien aktiv, wo die Website die Brexit-Bewegung massiv publizistisch unterstützt hat. Der britische Breitbart-Chefredakteur Raheem Kassam machte es wie Bannon in den USA und legte seinen Job als Journalist zwischenzeitlich nieder, um den Brexit-Befürworter und Parteichef der rechspopulistischen UK Independence Party, Nigel Farage, zu beraten.

In Deutschland und Frankreich stehe man bereits in Kontakt mit einigen Journalisten, um auch dort Redaktionen aufzubauen, sagte jüngst Breitbart-Chefredakteur Alexander Marlow der Nachrichtenagentur Reuters. Hierzulande freuen sich so manche Rechtspopulisten bereits auf das neue Angebot. Die AfD in Heidelberg twitterte etwa: „Breitbart kommt nach Deutschland. Fantastisch! Das gibt ein Erdbeben in unserer verkrusteten Medienlandschaft.“


Quelle: RP
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Trumps Hofberichterstatter will auch Deutschland verändern

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Gruß Hubert

„Qualitätsmedien“ auf russisch


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Ich wundere mich welchen Unsinn newsprepper.com verbreitet – von manchen Leuten wohl als Qualitätsmedium angesehen. Da warnt man vor einem Angriff Obamas, der US-Militär an die Grenzen Russlands schickt. Und das wenige Tage vor seinem Regierungsende??! Und solche Leute wollen vor Lügenpresse und Mainstream-Medien warnen. Man sollte denen nicht alles glauben… Aber mehr Wahrheiten erfährt man darin allemal. Wenn man auch immer kritisch bleiben sollte.

Ich wundere mich wirklich welchen journalistischen Dreck manche Leute konsumieren. Man beachte oben die Laufschrift (siehe Link am Ende) und vor allem rechts die Bücher die einem ans Herz gelegt werden. Da wird ständig der 3. Weltkrieg an die Wand gemalt. Es ist wohl mehr als klar, dass die Seite von Russland oder Lakaien davon gesteuert wird. Man beachte wie oft man Putin abgebildet sieht. Aber Putin ist ja bei Rechten europaweit hochgeachtet, auch von der AfD, von der NPD sowieso. Autoritär und Autokrat gefällt da ja.

 

Manche behaupten ja, dass sie nur Inhalte von zweifelhaften Quellen oder Personen benützen, wenn sie die Inhalte für gut halten. Sie wollen aber nicht verstehen, dass Quelle und Inhalt ja eng miteinander verbunden sind. Das ist so als wenn man bei bei einem islamistischen Attentäter behaupten würde, die Tat habe nichts mit dem Islam zu tun.

Was auch sehr beliebt ist bei Rechten sind Verschwörungtheorien. Für alles wofür sie keine Erklärung haben oder wo es noch Unklarheiten gibt, wissen sie sofort wie es gewesen sei. Sie hören da regelrecht das Gras wachsen. Wo Erklärungen an ihre Grenzen stoßen, kommen die Verschwörer. Natürlich holen sie sich ihre Gewissheiten aus alternativen Quellen und nicht aus der Lügenpresse. Lügenpresse ist übrigens auch ein Begriff der aus dem zum Glück nur 12-jährigen Reich entnommen wurde. Die Anhänger von Verschwörungstheorien kommen mir vor wie die Zeugen Jehovas die ständig vom Weltuntergang predigen, der dann logischerweise nie eintritt. Auch die Bestätigung für die Verschwörungstheorie tritt nie ein. Völlig abstrus diese Verschwörungstheorien.

 

„Verschwörungstheorien- Leben im Wahn  (ZDF Mediathek)

Es gibt eine große Anzahl von Menschen, die ihr Wissen überwiegend in abstruse Richtungen erweitern. Vor allem im Netz. In „Verschwörungstheorien – Leben im Wahn“ geht Youtuber und Presenter Rayk Anders Verschwörungstheoretikern und ihrem Weltbild auf den Grund.“ (Video verfügbar bis 23.01.2017, habe es herabgeladen). Die Illuminaten, AIDS gibt es nicht, ist eine Lüge der Pharmaindustrie, Chemtrails – Chemikalien die auf uns fallen, um uns zu vergiften, der BRD-Schwindel, die BRD sei eine Firma u.v.a.)
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https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/verschwoerungstheorien-leben-im-wahn-104.html


verschwor-theor-iker

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Großen Hoffnungen setzen Rechte auch in ihren Hoffnungsträger Trump. Der behauptet ja auch wieder Dinge, die sich später in Luft auflösen oder als Lügen entpuppen.

Der Nationale Geheimdienstdirektor der USA James Clapper erklärte mit Blick auf Trump, er könne mit Zweifeln leben, nicht aber mit Verunglimpfung.

https://web.de/magazine/politik/us-geheimdienste-russlands-cyberattacken-ernste-gefahr-32102780

Unter anderem hatte Trump auch gesagt er würde am Dienstag oder Mittwoch dieser Woche (also 3. oder 4. Jänner) Gegenbeweise bringen, dass Russland keine Hackerangriffe gegen die Demokratische Partei getätigt hätten. Gekommen ist NICHTS. Aber manchen gefällt es halt wenn auf etwas oder jemanden drauf los gedroschen wird. Ob das was dran ist oder nicht, interessiert sie gar nicht mehr.
Ich getraue mich zu prophezeien, dass Trump schnell entzaubert sein wir, und das auch bei seinen Fans. Aber geben wir ihm mal 100 Tage.
Es scheint bei vielen auch die Sehnsucht nach dem starken Mann zu geben (leider schon wieder), der autoritär vorgibt wo es lang zu gehen hat. Ich ziehe jedenfalls eine demokratische der autoritäten Herrschaftsform vor.

 

Aber zurück zum bösen Obama, der in den letzten 14 Tagen noch schnell den 3. Weltkrieg anzetteln will. Als wenn er dazu nicht genug Möglichkeiten in Syrien gehabt hätte. Aber ab 20. Jänner wird ja alles besser, da kommt der „Friedensengel Trampusconi“, der neue Komiker aus den USA (leider nicht zum lachen, weil er gefährlich ist), der mal sagte „warum setzen wir Atombomben nicht ein, wenn wir sie besitzen“. Na dann, auf in eine friedliche Zukunft.

 

Google Übersetzung

WARNUNG – Obama sendet US MILITÄR an die russische Grenze, Russland reagiert mit diesem … Putin warnt Polen und Rumänien

Jan 05, 2017 N678sdrtopert Ende der Tage, neue Weltordnung, Nachrichten, Obama-Skandal, Politik, Krieg

Präsident Obama hat US-Spezialeinheiten Truppen entlang der litauischen Grenze „aggressiv“ gegen Russland eingesetzt. Die Truppen werden an der Grenze einer einzigartigen russischen Provinz, Kaliningrad, die physisch getrennt ist von Festland Russland, wie auf der Karte gezeigt.

Die Spannungen zwischen Washington und dem Kreml haben in den Berichten von Wladimir Putin die Stufen des Kalten Krieges  erreicht. In der russischen Provinz Kaliningrad, die an Polen, Belarus und Litauen grenzt, werden kuppelfertige Raketen eingesetzt (nuke-ready missiles).

Die Sprecherin des litauischen Verteidigungsministeriums, Asta Galdikaite, bestätigte, dass Amerika nach der russischen Annexion der Krim zusätzliche militärische Unterstützung geleistet habe.

Sie sagte: „Die Vereinigten Staaten waren die ersten, die den baltischen Ländern nach der Verschlechterung der Sicherheitslage in der Region nach der Annexion der Krim zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen anbieten.“

Sie fügte hinzu: „US Special Operations Forces Präsenz in Litauen ist einer der Abschreckungen“ gegen militärische Bedrohungen durch Putins aggressives Regime.

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US-Militärchef General Raymond T Thomas sagte der New York Times, dass Amerika eine „anhaltende“ Präsenz in den baltischen Staaten an Russland grenzt.

Er fügte hinzu, dass viele ehemalige Ostblock-Länder sind „zu Tode erschrocken“ von Russland und die betreffenden Staaten sind „verzweifelt“ über die amerikanische Führung.

Usw. usf., mehr will ich von diesem Quatsch Lesern nicht zumuten.

http://www.newsprepper.com/alert-obama-sends-us-military-russian-border-russia-responds-putin-warns-poland-romania/#.WG6b91yBw9p

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Na ja, wir haben ja bei uns Pressefreiheit. Wem’s gefällt. Wer’s glaubt wird selig.

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Gruß Hubert

Dortmunder Polizei wehrt sich gegen „Breitbart“

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Es passiert schon sonst genug, da muss man nicht noch bewusste Lügen verbreiten, wie es Breitbart neulich tat. Ein 1000-Mann-Mob hätte Deutschland älteste Kirche in Brand gesetzt. Das war schlicht und einfach gelogen. Man wird sich noch auf einiges gefasst machen können, denn Breitbart will sich in Europa in einigen Ländern niederlassen, darunter auch in Deutschland.

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Tatsächlich kam es in der Neujahrsnacht durch einen Silvesterböller zu einem Brand am Gitterschutznetz an der Dortmunder Reinoldikirche. Die US-Nachrichtenseite Breitbart machte daraus die Fake-News, dass ein Mob die Kirche in Brand gesetzt habe.
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Dortmund. Die Polizei hat am Donnerstag eine detaillierte Einsatzbilanz der Silvesternacht in Dortmund veröffentlicht, nachdem die US-Nachrichtenseite „Breitbart“ eine Falschmeldung zu den Vorfällen verbreitet hatte. Die rechtspopulistische Internetseite steht Donald Trump nahe.

Der englischsprachige Bericht mit der Überschrift „1000-Mann-Mob setzt Deutschlands älteste Kirche in Brand“ erzeugt den Eindruck, dass Ausländer mit Feuerwerkskörpern gegen andere Besucher und Polizisten vorgegangen seien und das Dach der Reinoldikirche in Brand gesetzt hätten. Der Bericht bezieht sich dabei in verfälschender Weise auf einen Bericht der „Ruhr Nachrichten“.

 

Silvester war laut Polizei ruhig

 

Die Polizeibehörde stellte am Donnerstag klar: „Herausragende oder spektakuläre Silvestersachverhalte wurden bis zum heutigen Tage nicht gemeldet.“ Auf einem Platz in der Innenstadt hätten sich rund 1000 Menschen versammelt. Es sei zwar zum Teil zu unsachgemäßem Einsatz von Silvesterfeuerwerk gekommen, dies sei jedoch unterbunden worden.

Die Feuerwehr hatte am Neujahrstag gemeldet, dass es durch eine Silvesterrakete zum Brand eines Gitterschutznetzes an der Reinoldikirche gekommen sei. Mit dem Netz ist ein Baugerüst verkleidet. Das Feuer sei schnell gelöscht worden. Die Polizei hat nach Angaben einer Sprecherin „keinerlei Erkenntnisse, dass die Rakete absichtlich abgefeuert wurde“.

Breitbart ist eine US-Nachrichtenseite mit rechtspopulistischer Ausrichtung, die dem designierten Präsidenten Donald Trump nahe steht. Hier lesen Sie mehr über das Portal.

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Dortmunder Polizei wehrt sich gegen „Breitbart“

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Gruß Hubert


Absurde Pseudo-Wissenschaften und Verschwörungstheorien


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Gleich unerschöpflich wie die Verschwörungstheorien sind auch die Abhandlungen darüber. In verschiedenen Kategorien wird jährlich der Goldene Aluhut vergeben, wie zum Beispiel in, Rechtsesorerik, Reichsbürger & BRD-GmbH, Medien und Blogs, Medizin, Esoterik, Mind Control und Grenzwissenschaften, Chemtrails.

Das hat schon manchmal was Sektenartiges.

Aber sicher ärgern sich manche Verschwörungstheoretiker über diese negative Auszeichnung mit dem goldenen Aluhut. Sie sind ja felsenfest davon überzeugt, dass ihre Thesen die Wahrheit sind. Sie fühlen sich ja oft wie die wahrer Aufdecker. Wie lautet doch ein Buchtitel von Karlheinz Deschner: Aufklärung ist Ärgernis.

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Aus dem Spiegel

Preis für Gaga-Forschung Wer ist der Doofste im ganzen Land?

Die heilsame Kraft des Einhorns und ähnlicher Quatsch: Eine Berliner Initiative vergibt Auszeichnungen für besonders absurde Pseudo-Wissenschaft und Verschwörungstheorien. Das sind die Preisträger.

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Alu- und andere Hüte beim Camp des Chaos Computer Clubs: Segensreiche Kopfbedeckung
DPA -Alu- und andere Hüte beim Camp des Chaos Computer Clubs: Segensreiche Kopfbedeckung
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Klar, sein kleiner Bruder Aldous hat es zu mehr Ruhm gebracht. Der hat schließlich die bedrückende Zukunftsvision „Schöne neue Welt“ verfasst. Doch auch der britische Humanist Julian Sorell Huxley war ein Mann mit Weitblick. In seiner Science-Fiction-Geschichte „The Tissue-Culture King“ stellte der spätere Chef der Uno-Kulturorganisation Unesco schon 1927 eine verblüffende Erfindung vor: eine Kopfbedeckung aus Metallfolie. Die, so beschrieb es Huxley, sollte vor schädlicher Telepathie schützen.

Ohne Julian Huxley hätte es auch diesen Freitagabend nicht gegeben. Jedenfalls nicht in dieser Form. Denn längst ist der Aluhut eine Chiffre geworden – für Anhänger von Verschwörungstheorien oder Paranoiker. Denen soll er sprichwörtlich dazu dienen, sich vor Gehirnwäsche durch Geheimdienste, Großkonzerne oder andere Fieslinge zu schützen.

Nun ist die segensreiche Kopfbedeckung auch Namensgeberin für einen skurrilen Preis: Eine Berliner Initiative hat erstmals den „Goldenen Aluhut“ verliehen – für besonders wirre Vertreter und Profiteure von Verschwörungstheorien und Pseudo-Wissenschaft. Alu-Cowboyhut, Alu-Basecap, Alu-Schirmmütze, Alu-Dreadlocks – all das war bei der Gala im Veranstaltungszentrum Pfefferberg zu sehen. Mit rund 150 Gästen war der Saal schon seit Tagen ausverkauft.

Neben Julian Huxley war freilich noch ein Mann für die Veranstaltung wichtig. Sein Name: Axel Stoll. Der Geologe war einer der führenden deutschen Verschwörungstheoretiker, bekannt vor allem durch seine YouTube-Videos. Darin ging es unter anderem um – vorsichtig ausgedrückt – rechten Stuss wie die sogenannten Reichsflugscheiben, mit denen Nazis zum Mond geflogen sein sollen.

 

Zwischen Science Slam und Impro-Theater

Der zornige alte Mann ist im vergangenen Jahr verstorben. Auf seinen Geburtstag haben die Organisatoren um Giulia Silberberger nun ihre Gala gelegt, die in Zukunft jährlich stattfinden soll. An Stoll und seine Theorien erinnerte nicht nur das Modell einer Reichsflugscheibe auf der Bühne, von Silberberger selbst gebaut und apart mit bunten LEDs illuminiert, sondern auch einer der Vorträge an diesem Abend.

Von denen gab es so einige: zur Frage zum Beispiel, warum die Erde nicht – wie von Verschwörungstheoretikern behauptet – flach und/oder hohl sein kann, oder dazu, wie sich Verschwörungstheorien im Netz verbreiten. Eine meist kurzweilige Mischung aus Science Slam und Impro-Theater.

Verschwörungstheorien, sagt Organisatorin Silberberger in einer Programmpause, seien längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Nicht zuletzt durch die sozialen Netzwerke. Der Award solle ein Zeichen dagegen setzen.

Warum das wichtig ist, will die Aktivistin mit ihrer eigenen Geschichte belegen. Sie sei als Kind durch ihre Mutter Mitglied bei den Zeugen Jehovas geworden – und habe erst 15 Jahre später wieder aussteigen können.

Nun sind Religionen und Verschwörungstheorie – zumindest für viele – etwas Verschiedenes. Aber Silberberger geht es um ideologischen Missbrauch. Wegen der Gefahren dadurch dürfe man die Verschwörungstheoretiker nicht einfach ignorieren.

Im Sommer hatten Silberberger, ihr Freund Kai Schulze und andere Unterstützer bei Facebook in einem ersten Schritt potenzielle Kandidaten für die Anti-Ehrung gesucht. Dann konnten die Fans abstimmen. Rund 7000 Menschen machten laut den Organisatoren mit. Nun wurden die Ehrungen vergeben:

 

  • Den wohl bekanntesten Preisträger gibt es in der Kategorie „Rechtsesoterik, Reichsbürger & BRD-GmbH“. Hier konnte sich Xavier Naidoo (61 Prozent, 2593 Votes) vor dem von Axel Stoll – Sie erinnern sich? – initiierten Neuschwabenland-Stammtisch in Berlin (zwölf Prozent, 525 Votes) durchsetzen. Naidoo war im vergangenen Jahr bei den sogenannten Reichsbürgern aufgetreten. Das sind von Rechtsextremen unterstützte Verschwörungstheoretiker, die die Rechtmäßigkeit der Bundesrepublik anzweifeln – und sich als staatenlos sehen. Naidoo erklärte hinterher, er sei „weder homophob noch irgendwie rechtsradikal“. Nicht jeder mochte ihm das glauben.

  • In der Kategorie „Medien und Blogs“ gewann der Kopp-Verlag (50 Prozent, 2184 Votes) klar vor dem Krawallsender RT Deutsch (14 Prozent, 630 Votes). Im Kopp-Verlag gibt es reißerische – und sehr erfolgreiche – Bücher mit steilen Thesen. Eine Mischung aus Rechtspopulismus, Kapitalismuskritik und Tabubrecher-Attitüde charakterisiert das Programm. Man warnt vor einer „großen Enteignung“ durch das „Weltfinanzkartell“ , der „Impf-Mafia“ und sieht sich am „Vorabend des Dritten Weltkriegs“. Und ja, auch um „gekaufte Journalisten“ geht es.

  • Im Bereich „Medizin“ siegte die Kampagne „Impfen – nein danke!“ (28 Prozent, 1145 Votes) vor einem Team um den Homöopathen Richard Hiltner, das mit seiner unbewiesenen Heilmethode die Ebola-Epidemie in Westafrika stoppen wollte (24 Prozent, 1005 Votes).

  • Ein besonderes Schmankerl gab es in der Kategorie „Esoterik, Mind Control und Grenzwissenschaften“. Hier siegte das Hamburger Esoterik-Unternehmen Wrage GmbH („Inspiration für Körper, Geist und Seele“) mit seinem Seminar „Heilarbeit mit der Lichtenergie der Einhörner“ (49 Prozent, 1775 Votes). Zweiter wurde der Verein Psychophysischer Terror e. V. (elf Prozent, 408 Votes), wo man sich mit Strahlenfolter durch Geheimdienste und ähnlichen Boshaftigkeiten befasst.

  • Geehrt wurden auch Anhänger der sogenannten Chemtrails. Sie gehen davon aus, dass aus Flugzeugen massenhaft Giftstoffe verspritzt werden. Zur Kontrolle des Klimas, der Weltbevölkerung oder aus anderen Gründen. Geehrt wurde hier die Szenegröße Ria den Breejen von der Global Mobilization Against Chemtrails vor Werner Altnickel von chemtrail.de (30 Prozent, 1409 Votes).

     

Der Abend im Pfefferberg fühlt sich an wie eine Art Familientreffen. Wer sich gegen die Verschwörungstheoretiker verschworen hat, ist hier. Man ist sich so sicher, auf der richtigen Seite zu stehen, wie es auch das andere Lager ist. Aber vielleicht muss das auch so sein.

Keiner der Preisträger war zur Verleihung gekommen. Silberberger hatte die Geehrten, wie sie sagt, per Einschreiben eingeladen – und ihnen zehn Minuten Redezeit angeboten. Wenn es danach eine sachliche, offene Diskussion geben würde. Niemand habe sich aber dazu bereit erklärt. „Wir sind fast ein bisschen überrascht, dass keiner von den Verrückten gekommen ist“, so Silberberger.

 

Naidoo hat ein „Brett vorm Kopf“

Der „Goldene Aluhut“ ist nicht die einzige Auszeichnung dieser Art. So verleiht die Gesellschaft zur Wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften jedes Jahr in Wien das „Goldene Brett vorm Kopf“. Dort konnten Naidoo und der Kopp-Verlag bereits im vergangenen Jahr punkten.

 Aber lassen sich in ihrem Weltbild gefestigte Verschwörungstheoretiker davon beirren, dass andere ihre Arbeit durch den Kakao ziehen? Eher nicht. „Wir wollen niemanden bekehren, aber selbst wenn wir nur ein, zwei Leute erreichen, haben wir unseren Zweck erfüllt“, sagt Silberberger.

Vermutlich hätte man aber diesen ganzen Artikel gar nicht schreiben brauchen. Was drin steht, wird mancher sowieso nicht glauben. Nachzulesen in einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der Kollegen von „Stern“ und RTL. Da antworteten 44 Prozent der gut 1000 repräsentativ ausgewählten Befragten, die Medien in Deutschland würden „von ganz oben gesteuert“ und verbreiteten deshalb „geschönte und unzutreffende Meldungen“. Aber auch das ist, man muss das so klar sagen, eine Verschwörungstheorie.

Von
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Absurde Pseudo-Wissenschaften und Verschwörungstheorien

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Aluhut-Verleihung am 30. Oktober 2016 in Berlin

Auszug.

Die verrücktesten Verschwörungstheoretiker des Jahres

Während des Programms erzählten Wissenschaftler über beliebte Irrglauben wie Freie Energie oder Orgonit-Pyramiden, mit denen Chemtrails unschädlich gemacht werden sollen.

Die Gewinner des Goldenen Aluhuts 2016 sind:

Ernst Köwing in der Kategorie Verschwörungstheorie allgemein
Als Der Honigmann verbreitet Köwing auf dem Blog Der Honigmann sagt… rechtsgerichtete und antisemitische Artikel. Er ist Anhänger der Weltverschwörungstheorie und zweifelt die Legitimität der Bundesrepublik Deutschland an. In der Abstimmung setzte er sich klar gegen den albernen YouTube-Hit Chemtrails von VitaVision durch.

 

Dennis Schulz (The True Association) in der Kategorie Politik
Schulz ist nach eigenen Angaben Diplom-Ingenieur der Energie-, Umwelt- und Versorgungstechnik. Auf YouTube gab er auf dem Kanal The True Association seine nationalsozialistischen und rassistischen Meinungen kund – mit Hakenkreuzen im Hintergrund. Deswegen hat YouTube den Kanal inzwischen gesperrt. Vor der Verleihung des Goldenen Aluhuts kündigte Schulz an, erscheinen zu wollen, bekam vom Veranstalter aber Hausverbot.

Compact Magazin in der Kategorie Medien und Blogs
Das monatlich erscheinende Magazin wird von Jürgen Elsässer herausgegeben, der unter anderem als Redner bei PEGIDA-Demonstrationen aufgetreten ist. Compact ist Teil einer gut vernetzten Alternativmedien-Community, die sich gegen die „Mainstream-Medien“ richtet. Die Themen reichen von Anti-Amerikanismus bis zu Antisemitismus, Rechtspopulismus und der Leugnung des Klimawandels. Zu den Autoren gehörten unter anderem Eva Hermann, Udo Ulfkotte und Ken Jebsen.

 

Bewusst Vegan Froh in der Kategorie Medizin & Wissenschaften
Bewusst Vegan Froh wirkt auf den ersten Blick wie ein schlecht designtes Blog über gesunde Ernährung und Veganismus. In den Artikeln verbreiten die Betreiber aber Propaganda gegen die Pharmaindustrie, Esoterik-Dauerbrenner wie energetisiertes Wasser und allerhand anderen pseudomedizinischen Unfug.

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https://www.wired.de/collection/life/goldenere-aluhut-die-verruecktesten-verschwoerungstheoretiker-des-jahres

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Aus Der Westen (Auszug)

Chemtrails: widerlegt aber nicht überwunden

Die Chemtrailer stellen eine ganz eigene Kategorie dar. Sie glauben, dass die Regierung (oder diejenigen, die der Regierung Anweisungen erteilen) Gift versprühen lässt. Damit soll je nach Glaubensrichtung das Bevölkerungswachstum gestoppt oder aber der Klimawandel aufgehalten werden. Manchmal werden auch militärische Strategien dahinter vermutet.

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http://www.derwesten.de/panorama/der-goldene-aluhut-fuer-die-schoenste-verschwoerungstheorie-id11116898.html

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Gruß Hubert

Sonntag, 8. Januar 2017

Giulia Silberberger sammelt Verschwörungstheorien

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Die Berlinerin Giulia Silberberger (34) sammelt Verschwörungstheorien auf Facebook und verleiht jedes Jahr den „Goldenen Aluhut“ für die absurdeste. Sie berät zudem Menschen, die sich in Verschwörungstheorien verrannt haben. Weil sie ihre Kindheit in einer Sekte verbringen musste, weiß sie, was es heißt, indoktriniert zu werden.

profil: Ihre Mutter schloss sich den Zeugen Jehovas an, als sie acht Jahre alt waren. Sie sehen heute große Ähnlichkeiten zwischen Sekten und Verschwörungstheorien. Welche?
Silberberger: Meine Mutter hatte eine schwierige Zeit und war auf der Suche nach Halt. Da landet man manchmal bei Gott – oder auch in einer Sekte. Für mich war das sehr schlimm. Ich war immer schon ein analytischer Geist. Mein Vater hatte mich schon als Zweijährige mit ins Planetarium genommen und viel Wert auf meine wissenschaftliche Grundbildung gelegt. Ich musste bei den Zeugen Jehovas mein gesamtes Weltbild verändern. Es wurde mir eingetrichtert, dass das Strafgericht Gottes mich jederzeit für meine Zweifel vernichten kann. Das hat mich zerbrochen. Die Ähnlichkeiten zu Verschwörungstheorien sind frappant: Zum Beispiel die starke Polarisierung in Gut und Böse. Sektenmitglieder fühlen sich ebenso wie Verschwörungstheoretiker als Herrscher über die Wahrheit. Sie sind die einzigen, die alles durchschaut haben, alle anderen sind Schlafschafe und müssen erst aufwachen. Die Zeugen Jehovas sagen sogar, sie seien „in der Wahrheit“. Beide träumen von einem Umbruch, der sie von der Knechtschaft des alten Systems befreien wird.

 

profil: Was suchen Menschen in solchen Gemeinschaften?
Silberberger: Ich beobachte viele unterschiedliche Gründe. Menschen, die eine schwere Krankheit haben landen oft bei der Big Pharma-Verschwörungstheorie. Sie besagt, dass die Pharmaindustrie die Menschen absichtlich krank macht. Ängstlichen Menschen geben Verschwörungstheorien Struktur, weil sie die Welt in Gut und Böse aufteilen. Auch Einsamkeit ist ein starkes Motiv. Die Impfgegner sind hingegen Lifestyle-Verschwörer. Sie sind oft jung, gebildet, kreativ und finden es schick, ihre Kinder nicht impfen zu lassen.

profil: Wie muss man sich den Alltag in einer Sekte vorstellen?
Silberberger: Es gab fünf Treffen pro Woche. Freunde außerhalb zu haben war verboten. Mein Tag war davon bestimmt, mich selbst dafür zu hassen, dass ich nicht glauben konnte. Ich hatte Angst zu sterben, dazwischen gab es Bibelstudium und Predigtdienst.

 

profil: Aber Sie gingen doch auch in die Schule. Hat Sie das irgendwie herausgerissen?
Silberberger: Nein. In der Schule wurde ich übel gemobbt, weil ich bei den Zeugen Jehovas war. Ich konnte bei den Festen nicht mitmachen, mich nicht für Bands oder Filme interessieren, denn das galt als Götzendienst. Mein Vater hatte sich scheiden lassen, von ihm und seiner neuen Familie wurde ich auch gehänselt. Ich war aber auch sehr anstrengend. Für das Zeug, das ich damals von mir gegeben habe, würde ich mir heute den Goldenen Aluhut verleihen. Bei den Zeugen war ich ebenfalls Außenseiterin. Die Versammlungsältesten haben mir sogar verboten zu heiraten, weil ich keine unterwürfige Ehefrau abgeben würde. Jungen Glaubensbrüdern, die mir den Hof machen wollten, wurde der Umgang mit mir verboten.

profil: Wie haben Sie den Ausstieg geschafft?
Silberberger: Das war purer Überlebenswille. Ich wusste, wenn ich bleibe, würde ich es mit dem Leben bezahlen. Ich hätte mir etwas angetan, ich hätte es nicht länger ertragen, in diesem Käfig zu leben. In meiner Seele war damals nichts als Dunkelheit, Schmerz und Leere. Ich habe am Ende sogar meine Mutter mit rausgenommen. Es war ein riesiger Kraftakt. Über fünf Jahre hinweg habe ich mich langsam gelöst. Ich ging seltener zu den Versammlungen, habe mir im Internet neue Freunde gesucht. Einmal habe ich mich total ausgeklinkt und mich zwei Jahre lang einer okkulten Hexengesellschaft angeschlossen. Als die Zeugen dann an meine Tür klopften, haben sie mich wieder eingefangen. Ich musste mir über Jahre hinweg immer wieder sagen: Es wird keine endzeitliche Schlacht, kein Harmagedon, kommen. Es gibt niemanden, der mich vernichten will. Ich kann nur jedem raten, eine Sektenausstiegstherapie zu machen. Dadurch kapiert man erst, wie sehr man manipuliert wurde und kann manche Muster endlich ablegen.

 

profil: Ihre Mutter ist zwar bei den Zeugen Jehovas ausgestiegen, dann aber an Verschwörungstheoretiker geraten. Wie kam das?
Silberberger: Meine Mutter ist eine ewig Suchende. Sie hatte einen Unfall, woraufhin sie starke Schmerzen im Rücken bekam. Sie kam auf die Idee, Mikrowellen könnten schuld an ihrem schlechten körperlichen Zustand sein. Also schickte ich sie zum Arzt, damit der ihr erklärte, dass das unwahrscheinlich ist. Ärgerlicherweise geriet sie an eine Ärztin, die ihr erzählte, sie habe viele Patienten, die gesundheitliche Probleme durch Chemtrails haben. Sie unterstützte meine Mutter auch noch in ihrer Angst! Daran sieht man, dass auch Gebildete nicht vor Verschwörungstheorien gefeit sind. Auch meine Mutter ist sehr gebildet. Sie hat während des Kalten Kriegs in den Siebziger und Achtziger Jahren beim Katastrophenschutz in Berlin gearbeitet. Sie lebte damals mit dem Atomkrieg im Nacken. Es war eine Zeit voller realer Verschwörungen. Zum Glück ist sie inzwischen nicht mehr auf Chemtrail-Seiten im Internet aktiv. Der erste Schritt ist, sich nicht mehr täglich mit diesen Schwurbelleuten zu beschäftigen.

profil: Was ist derzeit Ihre Lieblings-Verschwörungstheorie?
Silberberger: Die flache Erde. Kürzlich habe ich die Unterhaltung zweier Anhänger dieser Theorie auf Facebook gelesen. Der eine fragte: Warum kann ich eigentlich nicht von Gibraltar aus bis nach New York gucken? Der andere antwortete: Na wegen der Chemtrails!

 

profil: Sie haben kürzlich Xavier Naidoo mit dem „Goldenen Aluhut“ geehrt. Warum?
Silberberger: Xavier Naidoo vertritt die Meinung der „Reichsbürger“, die der Ansicht sind, Deutschland werde immer noch von den Alliierten besetzt und sei kein souveräner Staat. Dafür haben wir ihm den Goldenen Aluhut 2015 verliehen.

Man sollte Verschwörungstheorien aber durchaus ernst nehmen. Es gibt Menschen, die über die „Reichsbürger“ in die rechtsradikale Szene abrutschen. In Berlin sind die Rechten derzeit wieder sehr aktiv und es kann einem passieren zwischen Demonstranten zu landen, die ernsthaft vorhaben, den Reichstag zu stürmen.

 

profil: Auf der Website dergoldenealuhut.de machen Sie sich über Verschwörungstheorien lustig, wollen aber auch aufklären.
Silberberger: Ich will über die Satire ein Bewusstsein für diese Gruppen schaffen, seien es nun die Zeugen Jehovas, die Chemtrail-Verschwörer oder die „Reichsbürger“. Bei ganz vielen Menschen, denen ich täglich im Internet begegne, sehe ich die Therapiebedürftigkeit. Man muss vor allem junge Menschen schützen. Es gibt tatsächlich Kinder, die sich nicht aus dem Haus trauen, wenn sie Kondensstreifen am Himmel sehen. Wir gehen an Schulen, um aufzuklären. Wir vernetzen Ausstiegswillige mit Beratungsstellen und veranstalten Infoabende in Neukölln.

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Giulia Silberberger sammelt Verschwörungstheorien

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Verschwörungstheorien – Leben im Wahn (HD)

 

 

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Siehe auch:
http://blog.dergoldenealuhut.de/presse/     Auflistung
https://www.wired.de/collection/life/goldenere-aluhut-die-verruecktesten-verschwoerungstheoretiker-des-jahres

https://www.facebook.com/DerGoldeneAluhut/

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Gruß Hubert

Montag, 2. Januar 2017

Die Auswüchse des Neoliberalismus am Beispiel von privaten Krankenhäusern


 

Es ist unverantwortlich, wenn die Politik ein Krankenhaus in private Hände gibt. Dort zählen nur mehr Gewinn. Ärzte, Pflegekräfte und Patienten spielen nur noch eine untergeordnete Rolle. Es wird nur danach getrachte die höchste Rendite zu erzieln. Man kann sich leicht vorstellen wie unmenschlich das dann wird. Man kann sich keine passenden Patienten schnitzen, um möglichst viel Geld einzustecken.

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Ex-Chefarzt rechnet ab

„Im Krankenhaus ist der Mensch kein Mensch mehr“

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Krankenhäuser als Fabriken, die Mediziner entmündigt – so beschreibt der ehemalige Chefarzt Ulrich Hildebrandt das System privater Klinikkonzerne. Für Patienten bringe das ein hohes Risiko mit sich.
Ein Interview von und
Ärzte und Assistenten bei einer Operation in einer deutschen Klinik
DPA -Ärzte und Assistenten bei einer Operation in einer deutschen Klinik
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Die Pflegekräfte sind überlastet, die Ärzte sollen mit strengen Vorgaben auf Rendite getrimmt werden. Der Fall des Asklepios-Konzerns zeigt eindrücklich, was passiert, wenn der Staat einen elementaren Teil der Daseinsvorsorge in die Hände von privaten Unternehmen gibt.

Die Realität in deutschen Krankenhäusern erschreckt selbst langjährige Mediziner. Ulrich Hildebrandt war leitender Oberarzt an einer Uniklinik und hat als Chefarzt die Privatisierung von zwei Krankenhäusern miterlebt. Er habe „die Nase voll, von dem Bild, das in Krankenhausserien vermittelt wird“, sagt er. „Da sind immer alle begeistert von ihrer Arbeit. Das entspricht nicht der Krankenhausrealität“.

Zur Person
  • Werner Schuering/DER SPIEGEL
    Ulrich Hildebrandt, geboren am 15. Juni 1949 in Bautzen, ist Chirurg. Er arbeitete als Chefarzt in Salzgitter und Pritzwalk, war leitender Oberarzt und ständiger Chefvertreter der chirurgischen Klinik der Universität des Saarlandes. Mittlerweile lebt Hildebrandt in Berlin. Seine oft negativen Erfahrungen hat der Chirurg in seinem Buch „Die Krankenhausverdiener“ veröffentlicht.

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SPIEGEL ONLINE: Herr Hildebrandt, das Defizit vieler Kliniken in Deutschland wächst, ein Viertel aller Krankenhäuser arbeitet mit Verlust. Viele Städte ziehen deshalb die Notbremse und privatisieren ihre Krankenhäuser. Eine gute Lösung?

Hildebrandt: Damit wird die Daseinsvorsorge aufgekündigt. Ich war 22 Jahre lang in städtischen und universitären Kliniken beschäftigt. Auch dort wurden wir Ärzte angehalten, nicht dauernd Miese zu machen. Aber es gab keinen Druck, für immer mehr Gewinn zu sorgen. Nach der Privatisierung, das habe ich selbst erfahren, begann die ständige Diskussion mit der Geschäftsführung über Erlösziele und das Pflegepersonal.

 

SPIEGEL ONLINE: Wie hat sich dieses Ringen um das Personal ausgewirkt?

Hildebrandt: Mediziner werden für das Ziel höherer Gewinne entmündigt. An der Uniklinik habe ich einmal miterlebt, wie sich ein Chefanästhesist beschwerte, der Pflegeschlüssel auf der Intensivstation sei zu niedrig. Als ihm weiteres Personal nicht bewilligt wurde, schloss der Kollege kurzerhand Teile der Station. Als daraufhin die Patientenzahlen im OP zurückgingen, knickte die Klinikleitung ein und stockte die Pflegekräfte auf. In privaten Kliniken ist das Arbeitsverweigerung, da droht Chefärzten heute die Kündigung.

SPIEGEL ONLINE: Die Kosten im Gesundheitswesen ufern aus. Dass Krankenhäuser auf das Geld achten, ist doch grundsätzlich sinnvoll. Wo liegt das Problem?

Hildebrandt: Das Problem liegt darin, dass die Normen der Industrie auf Krankenhäuser übertragen werden, obwohl es um Menschenleben geht. Der Mensch im Krankenhaus ist heute kein Mensch mehr, sondern eine Fallpauschale.

 

Es ist ein verdichtetes System entstanden, das ein hohes Risiko für die Patienten mit sich bringt. Das wird besonders stark in privaten und auch kirchlichen Kliniken sichtbar. Das Schlimme dabei ist, dass dieser Markt zu 100 Prozent von der Solidargemeinschaft finanziert wird und private Klinikträger das Geld mit beiden Händen heraustragen. Das sind letztlich private Entnahmen aus einem solidarisch finanzierten System.

 

SPIEGEL ONLINE: Wie macht sich die Gefahr des starken Effizienzdrucks für Patienten bemerkbar?

Hildebrandt: Private Träger passen höllisch auf, dass Patienten so kurz wie möglich und exakt so lange wie nötig im Haus bleiben, um mit ihnen Geld zu verdienen. Die Matratzen dürfen nicht kalt werden, es dürfen erst recht keine Betten leer stehen. Jeder Chefarzt, der Betten nicht belegt, bekommt Personal gekürzt. Die Isolation bestimmter Patienten ist unter einem solchen Druck manchmal gar nicht mehr möglich, die Hygiene leidet.

SPIEGEL ONLINE: Wie geben die Klinikleitungen den ökonomischen Druck an die Ärzte weiter?

Hildebrandt: Die Stellung der Chefärzte gegenüber der Geschäftsleitung hat sich sehr gewandelt. Chefärzte mussten immer für ihre Leistung geradestehen, aber in den privaten und sicher auch manchen kommunalen Kliniken werden heute Vorgaben für Fälle, Fallschwere, Rendite gemacht, die man einfach zu erfüllen hat. Da fragt niemand, wie ich es noch von städtischen Kliniken kenne, ob die Zahlen überhaupt erreicht werden können und was realistisch ist.

 

SPIEGEL ONLINE: Warum wehren sich die Ärzte nicht?

Hildebrandt: Aus den Chefarztkonferenzen mit der Geschäftsleitung geht man erstmal atemlos raus. Man trägt ja als Chefarzt auch Verantwortung für sein Personal. Und jeder weiß, wenn er Monat für Monat nicht die Erwartungen erfüllt, fliegt er raus. Da ist der ständige Druck, man hat schon wieder eine rote Ampel bekommen, hat die vorgegebenen Zahlen nicht erreicht. Jetzt beginnt die Gefahr. Man ist innerlich gepolt auf Wirtschaftlichkeit, das ist wie eine Gehirnwäsche.

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SPIEGEL ONLINE: Wie wirkt sich das auf den Alltag in der Klinik aus?

Hildebrandt: Der Druck wird subtil aufgebaut. Kein Geschäftsführer sagt direkt heraus: Warum haben Sie statt 130 vorgeschriebener nur 100 Darm-OPs gemacht? Als Chefarzt werden Sie gefragt, ob Sie erklären können, warum es weniger sind als geplant, oder warum die Fallschwere unter Plan liegt. Wenn Sie antworten: Es gab weniger Krebsfälle, kommt man Ihnen mit anderen Kliniken oder Regionen als „Benchmark“. Demnach hätten es in diesem Einzugsgebiet aber 130 Fälle sein müssen. Sie werden dann gefragt, warum Sie zulassen, dass die Patienten also offensichtlich in andere Häuser gehen, um sich operieren zu lassen. Dann können Sie versuchen, mit Informationsabenden Werbung für Ihre Abteilung zu machen, Hausärzte als Zuweiser zu gewinnen – oder eben mehr zu operieren, wenn sie Patienten mit der richtigen Indikation dafür haben.

 

SPIEGEL ONLINE: Sie können sich doch keine passenden Patienten schnitzen, die krank genug sind, um operiert zu werden.

Hildebrandt: Eine Indikation ist keine scharfe Linie. Ärzte können durchaus begründen, warum eine Operation umfassender ausfallen muss, als es ein anderer Arzt sehen würde. Wenn dann der Druck der Zahlen dazukommt, besteht die Gefahr, dass man eher mal in einer Dimension operiert, die streng genommen wider den hippokratischen Eid ist.

SPIEGEL ONLINE: Was könnte die Politik tun, um ein effizientes und zugleich patienten- wie mitarbeiterfreundliches Kliniksystem aufzubauen?

Hildebrandt: Eine wichtige Hilfe wären verbindliche Personalschlüssel für Pflegekräfte. Für jedes Flugzeug ist gesetzlich geregelt, wie viele Flugbegleiter an Bord sein müssen. Bei Krankenhäusern wird das dem wirtschaftlichen Kalkül überlassen. Mit dem Ergebnis, dass die Zahl der Pflegekräfte meist viel zu niedrig geplant wird. Chefärzte können leicht unter Druck gesetzt werden mit der Drohung, Pflegestellen zu verlieren oder für den Ausbau ihrer Station nicht genug neue Stellen zu erhalten. Jeder weiß, dass Medizin damit viel teurer würde. Auch ein nationaler Krankenhausplan, der festlegt, wo wie viele Krankenhäuser gebraucht werden, wäre sinnvoll, damit sich nicht an den Grenzen der Bundesländer die Kliniken unnötig Konkurrenz machen und sich Patienten abzujagen versuchen.

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Die Auswüchse des Neoliberalismus am Beispiel von privaten Krankenhäusern

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Gruß Hubert