Es ist kaum zu glauben, welche Risiken die Banken vor allem in den USA eingingen, weil sie den Hals nicht voll genug bekommen konnten .Was ist den mit den neoliberalen Markt-Aposteln mit ihrem Gequassle vom freien Markt und von der "unsichtbaren Hand", die angeblich alles so wunderbar regelt? Sie sind die ersten, die den Staat schlecht reden und dass die Privaten alles so wunderbar machen und angeblich den Wohlstand unter die Leute bringen. Wieviele Milliarden Dollar (Euro, Schweizer Franken...) haben die Leute von "Sankt Markt" (nein, nicht Sankt Marx) verbrannt? Diese Finanzkrise, die die größte seit 80 Jahren war/ist (!!) wird noch eine ganze Weile nachwirken. Jetzt müssen die neoliberalen gierigen Geldvernichter froh sein, wenn der Staat, sprich der Steuerzahler einspringt und diese unverantwortlichen Banker, Manager und angebliche "Wirtschaftsexperten" rettet (auf Kosten der Allgemeinheit). In den USA sollen und müssen ja die Steuern aufgrund dieser gigantischen und leider nicht vermeidbaren Rettungsaktion, erhöht werden. Das nenne ich ein kolossales Marktversagen! Die Verantwortung dafür übernimmt nicht der "Markt".
So lange es fette Gewinne gibt, streichen diese Leute ja alles alleine ein und achten darauf, dass die Gewinne, wenn nicht überhaupt am Fiskus vorbei, "steuerschonend" behandelt werden. Das sind die wahren Sozialschmarotzer! Bitte verschont uns doch mit dieser neoliberalen Medizin, die sich ja wieder einmal als eine sehr bittere für die breiten Massen herausstellt. Wohlstand bringt der Neoliberalismus wohl nur einer winzigen Minderheit (auf Kosten der verarmenden Mehrheit).
Der Mensch neigt ja nicht wenig zum Egoismus. Unter dem Neoliberalismus wird dieser Egoismus noch auf eine unappetitliche und perverse Art gefördert.Das Konkurrenzdenken wird bei diesem unregulierten Raubtier-Kapitalismus auf die Spitze getrieben. Die Menschen werden mit Mißtrauen genährt und "auseinander getrieben". Es führt zu einer starken Entsolidarisierung. Zu hoffen ist, dass es mit der Zeit immer mehr Leute verstehen, dass dieses Wirtschaftssystem, das ja auch eine zu einer Art Lebensform geworden ist, in die Sackgasse führt und durch ein sozial gerechteres System abgelöst werden muss. Vor allem braucht es vernünftige Regeln um diesen "wilden" Kapitalismus zu "bändigen". Die Vorbeter der Deregulation haben sich selbst disqualifiziert und widersprochen. Es kann ja nicht sein, dass die Verfechter des freien neoliberalen Kapitalismus sich ihrer Verantwortung nicht stellen, den Staat verdammen und diesen dann für ihr totales Versagen in die Bresche springen lässt. Kann es ein größeres Versagen dieses Banken- und Wirtschaftssystem noch geben als dieses? Hoffentlich wohl nicht!
Möchte einige Gedanken von Karin Fischer (von der Uni Wien) wiedergeben.
"...Markt versus Demokratie.
Dass daraus ein Misstrauen gegenüber der repräsentativen Demokratie, umfassenden Teilhaberechten u. kollektiven Interessenvertretungen resultiert, wird wohl wenig erstaunen. Denn Freiheit meint zuallererst wirtschaftliche Dispositionsfreiheit. Gesellschafts- oder sozialpolitische Ziele und entsprechende Interessenorganisationen können in dieser Logik gar nichts anderes sein als stördende Fremdkörper. Der Staat funkioniert dann am besten, wenn er in eine Firma umgewandelt und die Regierung selbst zu einer Art Unternehmen wird. Konzeption vom "Staat als Marktplatz". Um zu verhindern, dass der effiziente "Markt-Staat" von politischen Interessengruppen "erobert" wird, muss konsequenterweise der Einfluß von Gewerkschaften und Parteien sowie die Gefahr von Verteilungseingriffen eingedämmt werden.Eine Chance für Veränderung dieses neoliberalen Modells liegt darin, sich beim Kampf für die Überwindung des herrschenden Zeitgeistes auch auf das Terrain der Wertvorstellungen zu begeben."
Karin Fischer ist Lehrbeauftragte am Projekt Institut für Internationale Entwicklung an der UNI Wien.
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