Kaiser Konstantin - DESCHNER VORWORT ZU KRITISCHEM KONSTANTIN-BUCH
Link: http://hpd-online.de/node/2110
Kleiner Auszug:
... Verbrennung sieht der große christliche Herrscher auch für Juden vor, die er - so in einem Brief nach dem Konzil von Nicaea an alle Kirchen - „durch gottloses Verbrechen befleckt", „mit Blindheit des Geistes geschlagen", „von Sinnen gekommen" schimpft, weshalb ihnen auch gleich sein erstes judenfeindliches Gesetz aus dem Jahr 315 mit Verbrennung droht. Den Feuertod setzt Konstantin auf die Konversion eines Heiden zum Judentum, Feuertod auf jede jüdische Gemeinde, die einen bekehrten Heiden aufnimmt, Feuertod auf jeden, der den Übertritt eines Juden zum Christentum verhindert. Die Juden sind eben für den Kaiser ein „verhasstes Volk", dem er „angeborenen Wahnsinn" bescheinigt.
Doch schließlich war Konstantin, wie uns der protestantische Theologe Kurt Aland versichert, „Christ, und zwar Christ dem Herzen, nicht nur der äußeren Handlung nach." Und dachte nicht noch in viel jüngeren Jahrhunderten so mancher über die Juden wie Konstantin „der Große"? Und was seine grandiosen Schlachtentriumphe betrifft, beteuert der katholische Theologe Peter Stockmeier (und er und Aland sind alles andere als Einzelfälle) noch nach dem Zweiten Weltkrieg: „Diesem großen Vorbild nachzueifern bemühte sich jeder christliche Kaiser, beliebig ließ sich auch darauf verweisen, um ein Ideal (!) vor die Augen der Fürsten zu stellen."Jawohl. Und ganz danach sieht unsere Geschichte aus! Also stelle man jetzt stolzgeschwellt - denn Scham ist wahrlich nicht erst im 21. Jahrhundert ein unbekanntes Gefühl - jene „1400 Exponate" fein säuberlich dazu.
Und herzlichen Glückwunsch!
Karlheinz Deschner
Mai 2007
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