Was wäre jetzt, wenn nach den (Glaubens-)Lehren des Neoliberalismus vorgegangen würde? Dieser Neoliberalismus, der fast schon religiöse Züge annimmt und Doktrinen vorgibt? Der Steuerzahler kann jetzt das Riesendesaster dieser Zockerbande (mitveranwortlich auch die konservativen Politiker, die diese "Freiheit" immer verteidigten) bezahlen und ausbaden.
Der Markt regelt sich von selbst wie von unsichtbarer Hand geleitet, behaupten die Apologeten des Neoliberalismus. Der Staat soll ja in die Wirtschaft nicht eingreifen, weil das nur schädlich wäre. Der Staat sei da nur ein "störender Fremdkörper".
Dieses neoliberale System würde zusammenkrachen wie ein Kartenhaus. Wenn es nicht auch die Schwächsten träfe, wäre es die beste Medizin, dieses unsinnige, unsoziale System vor die Hunde gehen zu lassen und es auf dem Müllhaufen der Geschichte zu deponieren. Ich sehe nirgends die "unsichtbare Hand" die alles zum Besten regeln würde und Glück und Wohlstand für alle (!!!) bringt. Neoliberalismus, der Glück und Wohlstand für alle bringen würde, ist eine der dreistesten Lügen, die ich kenne.
Nicht auszudenken, wenn jetzt nicht die Staaten eingreifen würden um den Untergang der Wirtschaft und das Versinken der allermeisten in Armut verhindern würde. Der ungeliebte Staat als Retter!! Ungeregelte und ungezügelte Freiheit ist eben nicht gut für ein Gemeinwesen. Leider bleibt dem Staat und damit den Steuerzahlern nichts anderes übrig als massenweise Geld in die Banken hineinzupumpen um das Ärgste zu verhindern. Viele Leute werden so doppelt geschädigt, weil sie Geld verloren haben (z.T. auch für die Rentenvorsorge vorgesehen) und ein anderes mal indem sie mit Steuergeld unverantwortliches Zocken mitfinanzieren müssen. Wo war denn die Aufsicht und Kontrolle?
Wie weit die Interventionen des Staates und er Zentralbanken gelingen, das muss erst abgewartet werden. Das größte Problem ist wohl die Zerstörung des Vertrauens. Vor allem braucht es jetzt Regeln, Regeln, Regeln. Schluß mit Deregulation! Es braucht eine Art TÜV für Finanzprodukte, damit keine Mogelpackungen, Luftschlößer und instransparente Fantasieprodukte verkauft werden können. Der Staat muss das überwachen und sicher nicht Private (die besonders leicht "gekauft" werden können).
Die USA sind auf noch so schäbig, dass sie mittels regelmäßiger Dollar-Abwertungen die hauptsächlich von ihr verursachte Misere zu einem beträchtlichen Teil auf dem Rücken der Europäer abtragen läßt. Das System der USA ist vor allem ein "way auf pump".Wenn ich Geld anlege, dann sicher nur in festverzinsliche Papiere und sicher nicht in Aktien oder Investmentfonds. Lasst doch die oberen Zehntausend dieses Zeugs kaufen!
- Politik - Tierrechte - Tiere sind nicht unser Besitz - Religionskritik
Montag, 13. Oktober 2008
Samstag, 20. September 2008
Finanzkrise in den USA - "Bankensterben" und Staat (sprich Steuerzahler) als Retter
Es ist kaum zu glauben, welche Risiken die Banken vor allem in den USA eingingen, weil sie den Hals nicht voll genug bekommen konnten .Was ist den mit den neoliberalen Markt-Aposteln mit ihrem Gequassle vom freien Markt und von der "unsichtbaren Hand", die angeblich alles so wunderbar regelt? Sie sind die ersten, die den Staat schlecht reden und dass die Privaten alles so wunderbar machen und angeblich den Wohlstand unter die Leute bringen. Wieviele Milliarden Dollar (Euro, Schweizer Franken...) haben die Leute von "Sankt Markt" (nein, nicht Sankt Marx) verbrannt? Diese Finanzkrise, die die größte seit 80 Jahren war/ist (!!) wird noch eine ganze Weile nachwirken. Jetzt müssen die neoliberalen gierigen Geldvernichter froh sein, wenn der Staat, sprich der Steuerzahler einspringt und diese unverantwortlichen Banker, Manager und angebliche "Wirtschaftsexperten" rettet (auf Kosten der Allgemeinheit). In den USA sollen und müssen ja die Steuern aufgrund dieser gigantischen und leider nicht vermeidbaren Rettungsaktion, erhöht werden. Das nenne ich ein kolossales Marktversagen! Die Verantwortung dafür übernimmt nicht der "Markt".
So lange es fette Gewinne gibt, streichen diese Leute ja alles alleine ein und achten darauf, dass die Gewinne, wenn nicht überhaupt am Fiskus vorbei, "steuerschonend" behandelt werden. Das sind die wahren Sozialschmarotzer! Bitte verschont uns doch mit dieser neoliberalen Medizin, die sich ja wieder einmal als eine sehr bittere für die breiten Massen herausstellt. Wohlstand bringt der Neoliberalismus wohl nur einer winzigen Minderheit (auf Kosten der verarmenden Mehrheit).
Der Mensch neigt ja nicht wenig zum Egoismus. Unter dem Neoliberalismus wird dieser Egoismus noch auf eine unappetitliche und perverse Art gefördert.Das Konkurrenzdenken wird bei diesem unregulierten Raubtier-Kapitalismus auf die Spitze getrieben. Die Menschen werden mit Mißtrauen genährt und "auseinander getrieben". Es führt zu einer starken Entsolidarisierung. Zu hoffen ist, dass es mit der Zeit immer mehr Leute verstehen, dass dieses Wirtschaftssystem, das ja auch eine zu einer Art Lebensform geworden ist, in die Sackgasse führt und durch ein sozial gerechteres System abgelöst werden muss. Vor allem braucht es vernünftige Regeln um diesen "wilden" Kapitalismus zu "bändigen". Die Vorbeter der Deregulation haben sich selbst disqualifiziert und widersprochen. Es kann ja nicht sein, dass die Verfechter des freien neoliberalen Kapitalismus sich ihrer Verantwortung nicht stellen, den Staat verdammen und diesen dann für ihr totales Versagen in die Bresche springen lässt. Kann es ein größeres Versagen dieses Banken- und Wirtschaftssystem noch geben als dieses? Hoffentlich wohl nicht!
Möchte einige Gedanken von Karin Fischer (von der Uni Wien) wiedergeben.
"...Markt versus Demokratie.
Dass daraus ein Misstrauen gegenüber der repräsentativen Demokratie, umfassenden Teilhaberechten u. kollektiven Interessenvertretungen resultiert, wird wohl wenig erstaunen. Denn Freiheit meint zuallererst wirtschaftliche Dispositionsfreiheit. Gesellschafts- oder sozialpolitische Ziele und entsprechende Interessenorganisationen können in dieser Logik gar nichts anderes sein als stördende Fremdkörper. Der Staat funkioniert dann am besten, wenn er in eine Firma umgewandelt und die Regierung selbst zu einer Art Unternehmen wird. Konzeption vom "Staat als Marktplatz". Um zu verhindern, dass der effiziente "Markt-Staat" von politischen Interessengruppen "erobert" wird, muss konsequenterweise der Einfluß von Gewerkschaften und Parteien sowie die Gefahr von Verteilungseingriffen eingedämmt werden.Eine Chance für Veränderung dieses neoliberalen Modells liegt darin, sich beim Kampf für die Überwindung des herrschenden Zeitgeistes auch auf das Terrain der Wertvorstellungen zu begeben."
Karin Fischer ist Lehrbeauftragte am Projekt Institut für Internationale Entwicklung an der UNI Wien.
So lange es fette Gewinne gibt, streichen diese Leute ja alles alleine ein und achten darauf, dass die Gewinne, wenn nicht überhaupt am Fiskus vorbei, "steuerschonend" behandelt werden. Das sind die wahren Sozialschmarotzer! Bitte verschont uns doch mit dieser neoliberalen Medizin, die sich ja wieder einmal als eine sehr bittere für die breiten Massen herausstellt. Wohlstand bringt der Neoliberalismus wohl nur einer winzigen Minderheit (auf Kosten der verarmenden Mehrheit).
Der Mensch neigt ja nicht wenig zum Egoismus. Unter dem Neoliberalismus wird dieser Egoismus noch auf eine unappetitliche und perverse Art gefördert.Das Konkurrenzdenken wird bei diesem unregulierten Raubtier-Kapitalismus auf die Spitze getrieben. Die Menschen werden mit Mißtrauen genährt und "auseinander getrieben". Es führt zu einer starken Entsolidarisierung. Zu hoffen ist, dass es mit der Zeit immer mehr Leute verstehen, dass dieses Wirtschaftssystem, das ja auch eine zu einer Art Lebensform geworden ist, in die Sackgasse führt und durch ein sozial gerechteres System abgelöst werden muss. Vor allem braucht es vernünftige Regeln um diesen "wilden" Kapitalismus zu "bändigen". Die Vorbeter der Deregulation haben sich selbst disqualifiziert und widersprochen. Es kann ja nicht sein, dass die Verfechter des freien neoliberalen Kapitalismus sich ihrer Verantwortung nicht stellen, den Staat verdammen und diesen dann für ihr totales Versagen in die Bresche springen lässt. Kann es ein größeres Versagen dieses Banken- und Wirtschaftssystem noch geben als dieses? Hoffentlich wohl nicht!
Möchte einige Gedanken von Karin Fischer (von der Uni Wien) wiedergeben.
"...Markt versus Demokratie.
Dass daraus ein Misstrauen gegenüber der repräsentativen Demokratie, umfassenden Teilhaberechten u. kollektiven Interessenvertretungen resultiert, wird wohl wenig erstaunen. Denn Freiheit meint zuallererst wirtschaftliche Dispositionsfreiheit. Gesellschafts- oder sozialpolitische Ziele und entsprechende Interessenorganisationen können in dieser Logik gar nichts anderes sein als stördende Fremdkörper. Der Staat funkioniert dann am besten, wenn er in eine Firma umgewandelt und die Regierung selbst zu einer Art Unternehmen wird. Konzeption vom "Staat als Marktplatz". Um zu verhindern, dass der effiziente "Markt-Staat" von politischen Interessengruppen "erobert" wird, muss konsequenterweise der Einfluß von Gewerkschaften und Parteien sowie die Gefahr von Verteilungseingriffen eingedämmt werden.Eine Chance für Veränderung dieses neoliberalen Modells liegt darin, sich beim Kampf für die Überwindung des herrschenden Zeitgeistes auch auf das Terrain der Wertvorstellungen zu begeben."
Karin Fischer ist Lehrbeauftragte am Projekt Institut für Internationale Entwicklung an der UNI Wien.
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Sonntag, 15. Juni 2008
Frosch am Kreuz (im neuen Museion in Bozen)
Mich stört bei der aufgebrachten Diskussion um den Frosch am Kreuz, der im neuen Museum in Bozen ausgestellt ist, dass es hierzulande niemand gibt, der es der Mühe wert findet, sich von einer anderen Sichtweise diesem Kunstwerk zu nähern. Sich mit dem leider bereits 1997 verstorbenen Künstler Martin Kippenberger auseinanderzusetzen, fällt vor lauter religiösem und bigotten Eiferertum fast keinem ein.
Mich erinnert die Darstellung auf grausame Weise an die Tierversuche und speziell an die Vivisektion. Ich habe mehr Gefühl und Mitleid mit diesen gequälten Kreaturen, die auf konkrete Weise millionenfach gequält wird. Das ist in Südtirol niemandem einen Gedanken wert. Mir ist das wichtiger, als eine angebliche Verletzung von religiösen Gefühlen. Der Aufschrei erinnert mich ein wenig an die damaligen Allah-Karikaturen der dänischen Zeitung. Kunst hat im immer noch spießigen und miefigen Südtirol noch immer einen geringen Spielraum. Was nicht in die konservative, klerikale und konventionelle Schablone passt, muss weg! Welch geistige Enge!
Autonome Tierschützer, die Tiere aus Labors, wo sie auf im wahrsten Sinne des Wortes auf bestialische Weise (im Namen einer angeblichen Wissenschaft) gequält und zum Schluss immer getötet werden, befreien, kommen leicht mit den Tierquälerfreundlichen Gesetzen in Konflikt.
Der verstorbene Zukunftsforscher Robert Jungk, sagte einmal: "Ethik gegenüber dem Menschen und Rohheit gegenüber den Tieren sind zwei Verhaltensweisen, die sich nicht vereinbaren lassen, denn Grausamkeit gegen Tiere geht nahtlos in Grausamkeit gegen Menschen über." Heute (28.05.) sprachen 7 Leserbriefen von insgesamt 13, also fast 54 Prozent, davon, dass religiöse Gefühle verletzt wurden. Ich hoffe dass auch meine Meinung im klerikalen und nicht zum geringen Teil fundamentalistischen Südtirol Platz haben darf.
(dem Sinn nach so veröffentlicht in der Tageszeitung der Südtiroler "Dolomiten" Ende Mai 2008 - einige hier erwähnte Formulierungen ließ ich weg, um die Veröffentlichung in dieser konservativ und klerikal ausgerichteten Zeitung nicht zu riskieren)
Mich erinnert die Darstellung auf grausame Weise an die Tierversuche und speziell an die Vivisektion. Ich habe mehr Gefühl und Mitleid mit diesen gequälten Kreaturen, die auf konkrete Weise millionenfach gequält wird. Das ist in Südtirol niemandem einen Gedanken wert. Mir ist das wichtiger, als eine angebliche Verletzung von religiösen Gefühlen. Der Aufschrei erinnert mich ein wenig an die damaligen Allah-Karikaturen der dänischen Zeitung. Kunst hat im immer noch spießigen und miefigen Südtirol noch immer einen geringen Spielraum. Was nicht in die konservative, klerikale und konventionelle Schablone passt, muss weg! Welch geistige Enge!
Autonome Tierschützer, die Tiere aus Labors, wo sie auf im wahrsten Sinne des Wortes auf bestialische Weise (im Namen einer angeblichen Wissenschaft) gequält und zum Schluss immer getötet werden, befreien, kommen leicht mit den Tierquälerfreundlichen Gesetzen in Konflikt.
Der verstorbene Zukunftsforscher Robert Jungk, sagte einmal: "Ethik gegenüber dem Menschen und Rohheit gegenüber den Tieren sind zwei Verhaltensweisen, die sich nicht vereinbaren lassen, denn Grausamkeit gegen Tiere geht nahtlos in Grausamkeit gegen Menschen über." Heute (28.05.) sprachen 7 Leserbriefen von insgesamt 13, also fast 54 Prozent, davon, dass religiöse Gefühle verletzt wurden. Ich hoffe dass auch meine Meinung im klerikalen und nicht zum geringen Teil fundamentalistischen Südtirol Platz haben darf.
(dem Sinn nach so veröffentlicht in der Tageszeitung der Südtiroler "Dolomiten" Ende Mai 2008 - einige hier erwähnte Formulierungen ließ ich weg, um die Veröffentlichung in dieser konservativ und klerikal ausgerichteten Zeitung nicht zu riskieren)
Sonntag, 11. Mai 2008
Kandidatur für Linkspartei
Der Religionslehrer Herr Robert Hochgruber nimmt in seinem LB (08.05.08) Bezug auf den LB von L. Thaler vom 08.04., worin dieser meinte, dass sich ein Katholik „niemals in den Reihen einer Linkspartei engagieren“ kann. Steht das in der Bibel? Ich stelle mir aber die gleiche Frage wie Herr Hochgruber, warum sogenannte christliche Parteien, die das „C“ im Parteinamen tragen oder sich Volkspartei nennen (ohne auf’s Volk zu zu hören), durchwegs die Wirtschaft vertreten, sich als Erfüllungsgehilfen betätigen und die neoliberale Wirtschaftsordnung mittragen. Der Neoliberalismus ist extrem unsozial (Sozialabbau!) und hat die Verarmung weiter Bevölkerungsschichten bewirkt (Kaufkraftverlust). Aus einer sozialen Marktwirtschaft wurde eine reine Markwirtschaft, die rücksichtslos über die Bedürfnisse der Bevölkerung fährt. Diese Wirtschaftsordnung stellt Einzelinteressen mächtiger Wirtschaftslobbys vor das Gemeinwohl. Aussagen, die besagen, dass das Christentum mit einer Linkspartei nicht vereinbar sei, sind nicht akzeptabel. Diese These wird vor allem in der hohen kirchlichen Hierarchie oft vertreten, ist deshalb aber nicht wahrer. Jesus war nicht ein Fürsprecher und Vertreter der Reichen!
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Donnerstag, 8. Mai 2008
Die Sittenwächter
An die Adresse der Fundamentalisten und Gotteskrieger würde ich Folgendes richten: ich würde vorschlagen eine Art Bürgerwehr mit der Funktion als Sittenwächter à la Iran ins Leben zu rufen. Voranzutreiben wären auch Gesetzesinitiativen, die die Abtreibung und Verhütung ins Strafgesetzbuch schreiben. Dieser immerwährende Kampf gegen den Sittenverfall unserer Zeit ist bis zum Sieg weiter zu führen. Zu maßregeln sind auch weiterhin Familien- und Jugendpolitiker, die eine falsche Politik gestalten und antiautoritäre Erziehungsformen propagieren. Weiters Kirchenleute, die nicht orthodox genug die "reine Lehre" weitergeben und predigen. Die Erziehung darf auch nicht an die historische Aufklärung oder sogar an die marxistischen, atheistischen 68-er angelehnt sein. Im Kampf gegen sexuelle Freizügigkeit, Sittenlosigkeit und falsche Toleranz darf nicht nachgelassen werden. Liebe, Toleranz, Erbarmnis und Gnade darf kein Maßstab sein, um diese Unmoral zu besiegen. Es muss danach getrachtet werden eine Art Gottesstaat zu errichten. Leute die zur Unmoral anstiften, wie zum Beispiel Wettbewerbe um den kürzesten Minirock sind in der Öffentlichkeit anzuprangern.
Veröffentlicht in den Dolomiten (Tagblatt der Südtiroler) am 08.05.2008
Zur Erklärung: Im konservativen, streng katholischen Südtirol treibt eine "Fundamentalisten-Gruppe" ihr Unwesen. Sie füllt fast jeden Tag mit mehreren Beiträgen die Leserbriefseiten der Dolomiten. Sie ist für eine streng, konservative - ja man muss eigentlich schon sagen - autoritäre Erziehung und will eine offene, moderne Aufklärung für Jugendliche möglichst verhinder.
Dienstag, 25. März 2008
Finanzkrise
Finanzbranche in Not
Die mit großen Schwierigkeiten kämpfende Finanzbranche (vor allem die gierigsten Banken) verlangt nun Hilfe von der Politik. „Ich glaube nicht mehr an die Selbstheilungskraft der Märkte“, sagte der Chef der Deutschen Bank, der schwerstverdienende neoliberale Josef Ackermann (Dolomiten, 19.03.08). Jetzt sollten die Regierungen plötzlich Einfluss auf die Märkte nehmen. Was nun – die neoliberalen Wirtschaftsthesen besagen ja, dass der Markt (die unsichtbare Hand) alles selbst, ohne Eingriff von außen, zum Besten regle. Der Staat wird von diesen neoliberalen Apologeten ja nur schlecht geredet. In der Privatisierung sehen sie das Heil. Kaum ist ihr Credo, wie in diesem Fall, widerlegt, haben diese Kräfte keine Hemmungen dreist nach der Hilfe des Staates, sprich des Steuerzahlers zu rufen. Wenn es um ihre Interessen geht, werfen diese neoliberalen Apostel ihre eigenen Grundsätze schnell über Bord. Dass der freie Markt nicht den behaupteten Wohlstand für alle bringt, zeigen ja die letzten Jahrzehnte eindrucksvoll im Verlust der Kaufkraft und im Auseinanderklaffen des Einkommens. Kaufkraftverlust hier – Riesen- Gewinne und -Managergehälter auf der einen Seite. Erbärmlich und schamlos!
Die mit großen Schwierigkeiten kämpfende Finanzbranche (vor allem die gierigsten Banken) verlangt nun Hilfe von der Politik. „Ich glaube nicht mehr an die Selbstheilungskraft der Märkte“, sagte der Chef der Deutschen Bank, der schwerstverdienende neoliberale Josef Ackermann (Dolomiten, 19.03.08). Jetzt sollten die Regierungen plötzlich Einfluss auf die Märkte nehmen. Was nun – die neoliberalen Wirtschaftsthesen besagen ja, dass der Markt (die unsichtbare Hand) alles selbst, ohne Eingriff von außen, zum Besten regle. Der Staat wird von diesen neoliberalen Apologeten ja nur schlecht geredet. In der Privatisierung sehen sie das Heil. Kaum ist ihr Credo, wie in diesem Fall, widerlegt, haben diese Kräfte keine Hemmungen dreist nach der Hilfe des Staates, sprich des Steuerzahlers zu rufen. Wenn es um ihre Interessen geht, werfen diese neoliberalen Apostel ihre eigenen Grundsätze schnell über Bord. Dass der freie Markt nicht den behaupteten Wohlstand für alle bringt, zeigen ja die letzten Jahrzehnte eindrucksvoll im Verlust der Kaufkraft und im Auseinanderklaffen des Einkommens. Kaufkraftverlust hier – Riesen- Gewinne und -Managergehälter auf der einen Seite. Erbärmlich und schamlos!
Sonntag, 16. März 2008
Die Akte Alois Brunner (Kriegsverbrecher)
Die Akte Alois Brunner
Von Georg M. Hafner und Esther Schapira
Es geht in diesem Buch um den heute noch lebenden Nazi-Verbrecher Alois Brunner, der aus Rohrbrunn, Burgenland stammt. Der Bauernsohn wurde am 08.04.1912 geboren und lebt heute unbehelligt in Syrien. Ihm werden 120.000 Judenopfer zur Last gelegt, die er unter seiner Leitung deportieren ließ. Nicht wenige Morde können auch eindeutig ihm zugeordnet werden (z.B. der Mord an dem Börsenmakler und Privatbankier Sigmund Bosel).
Es ist erschreckend wie solche an der vorderster Linie stehenden Naziverbrecher, (er unterstand Adolf Eichmann) nicht mit genügendem Einsatz von der Justiz gesucht wurden. Besonders unrühmlich tut sich da die Staatsanwaltschaft in Frankfurt und in Köln hervor. Aber auch in Österreich (Wien) ging man nicht mit dem nötigen Ernst an die Sache heran. Es stellt sich die Frage, ob solche ehemaligen Nazis die Sympathie der zur Verfolgung autorisierten Stellen genossen (und noch genießen)? Anders kann man sich nicht erklären, wie es z.B. einem Alois Brunner immer wieder gelang sich einer Festnahme zu entziehen und unterzutauchen.
In Frankreich wurde er zweimal in Abwesenheit zum Tode verurteilt.
Im Klappentext dieses Buches heißt es: „Ein brisantes Buch, das auf dem international vielbeachteten ARD-Dokumentarfilm ‚Die Akte B. – Alois Brunner, die Geschichte eines Massenmörders’ basiert. Neueste Erkenntnisse führen zur Frage: Wann wird die Bundesregierung endlich tätig?“
Die beiden Autoren des Buches waren viele Male, vor allem bei der Staatsanwaltschaft in Frankfurt, sie hatten aber den Eindruck, dass sie nur lästig seien. Die Akte ist für diese Stelle wohl schon geschlossen. Syrien erklärt auf Nachfrage der Justiz, dass sie keinen Alois Brunner kenne. Brunners Aufenthaltsort war schon Anfang der sechziger Jahre kein Geheimnis mehr. Er lebt in Damaskus und gab 1985 der Illustrierten „Bunte“ ein Exklusiv-Interview. In diesem brüstete er sich selbst, Wien „judenrein“ gemacht zu haben. Judenhasser blieb er bis heute. In vier Jahren kann er seinen Hunderter feiern.
Ein prominenter Zeitzeuge, der in der Nachkriegszeit den Übergang vom Täter zum Opfer schamlos bewältigt hat, ist Dr. Wilhelm Höttl. Er war ein enger Mitarbeiter Heydrichs und vor allem Eichmanns. Besonderen Ruhm brachten ihm das massenhafte Fälschen von britischen Pfundnoten und die Befreiung Mussolinis.
Als die Autoren des oben genannten Buches von Höttl wissen wollen, wie denn so viele Kriegsverbrecher einfach verschwinden konnten gerät dieser unversehens ins Schwärmen. „Es folgt das unverblümte Hohelied auf den Papst, den Vatikan und besonders auf Bischof Alois Hudal aus Graz, der, wie Höttl, schon vor dem „Anschluss“ ein glühender Nazisympathisant gewesen sei, der in den wirren Tagen nach Kriegsende „aus reiner Nächstenliebe … unendlich viel getan hat für Kriegsverbrecher“, erklärt uns Höttl.“
Höttl genoß bis zu seinem Tod am 27. Juli 1999 großen Respekt in seinem Dorf Altaussee.
Äußerst bedenklich ist auch, dass heute wieder rechtes Gedankengut weite Verbreitung findet. Man kann daraus schließen, dass der Mensch aus der Geschichte (leider) nichts lernt.
Von Georg M. Hafner und Esther Schapira
Es geht in diesem Buch um den heute noch lebenden Nazi-Verbrecher Alois Brunner, der aus Rohrbrunn, Burgenland stammt. Der Bauernsohn wurde am 08.04.1912 geboren und lebt heute unbehelligt in Syrien. Ihm werden 120.000 Judenopfer zur Last gelegt, die er unter seiner Leitung deportieren ließ. Nicht wenige Morde können auch eindeutig ihm zugeordnet werden (z.B. der Mord an dem Börsenmakler und Privatbankier Sigmund Bosel).
Es ist erschreckend wie solche an der vorderster Linie stehenden Naziverbrecher, (er unterstand Adolf Eichmann) nicht mit genügendem Einsatz von der Justiz gesucht wurden. Besonders unrühmlich tut sich da die Staatsanwaltschaft in Frankfurt und in Köln hervor. Aber auch in Österreich (Wien) ging man nicht mit dem nötigen Ernst an die Sache heran. Es stellt sich die Frage, ob solche ehemaligen Nazis die Sympathie der zur Verfolgung autorisierten Stellen genossen (und noch genießen)? Anders kann man sich nicht erklären, wie es z.B. einem Alois Brunner immer wieder gelang sich einer Festnahme zu entziehen und unterzutauchen.
In Frankreich wurde er zweimal in Abwesenheit zum Tode verurteilt.
Im Klappentext dieses Buches heißt es: „Ein brisantes Buch, das auf dem international vielbeachteten ARD-Dokumentarfilm ‚Die Akte B. – Alois Brunner, die Geschichte eines Massenmörders’ basiert. Neueste Erkenntnisse führen zur Frage: Wann wird die Bundesregierung endlich tätig?“
Die beiden Autoren des Buches waren viele Male, vor allem bei der Staatsanwaltschaft in Frankfurt, sie hatten aber den Eindruck, dass sie nur lästig seien. Die Akte ist für diese Stelle wohl schon geschlossen. Syrien erklärt auf Nachfrage der Justiz, dass sie keinen Alois Brunner kenne. Brunners Aufenthaltsort war schon Anfang der sechziger Jahre kein Geheimnis mehr. Er lebt in Damaskus und gab 1985 der Illustrierten „Bunte“ ein Exklusiv-Interview. In diesem brüstete er sich selbst, Wien „judenrein“ gemacht zu haben. Judenhasser blieb er bis heute. In vier Jahren kann er seinen Hunderter feiern.
Ein prominenter Zeitzeuge, der in der Nachkriegszeit den Übergang vom Täter zum Opfer schamlos bewältigt hat, ist Dr. Wilhelm Höttl. Er war ein enger Mitarbeiter Heydrichs und vor allem Eichmanns. Besonderen Ruhm brachten ihm das massenhafte Fälschen von britischen Pfundnoten und die Befreiung Mussolinis.
Als die Autoren des oben genannten Buches von Höttl wissen wollen, wie denn so viele Kriegsverbrecher einfach verschwinden konnten gerät dieser unversehens ins Schwärmen. „Es folgt das unverblümte Hohelied auf den Papst, den Vatikan und besonders auf Bischof Alois Hudal aus Graz, der, wie Höttl, schon vor dem „Anschluss“ ein glühender Nazisympathisant gewesen sei, der in den wirren Tagen nach Kriegsende „aus reiner Nächstenliebe … unendlich viel getan hat für Kriegsverbrecher“, erklärt uns Höttl.“
Höttl genoß bis zu seinem Tod am 27. Juli 1999 großen Respekt in seinem Dorf Altaussee.
Äußerst bedenklich ist auch, dass heute wieder rechtes Gedankengut weite Verbreitung findet. Man kann daraus schließen, dass der Mensch aus der Geschichte (leider) nichts lernt.
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