Mittwoch, 29. November 2017

Schmidt – Klientelpolitik von der dümmsten Sorte

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Obwohl Glyphosat unter starkem Verdacht steht krebserregend zu sein stimmte der bayerische Landwirtschaftsminister Schmidt in der EU dafür. Dazu noch seine blöden Kommentare von wegen sachorientierte Entscheidung usw. Es steht wohl außer Zweifel, dass er sich als Lobbyist betätigt hat. Man sieht wieder einmal wie solchen Leuten die Gesundheit der Bevölkerung egal ist. Frankreich hat auch mit Ja gestimmt, aber mit der Auflage, dass in spätestens drei Jahren damit Schluss sein muss. Deutschland lässt das Ende offen. Bayer wird dazu sicher danken sagen. Dass er damit die Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und der SPD massiv erschwert hat ist auch noch zu erwähnen.

Aus Tagesspiegel.de

Landwirtschaftsminister Schmidt stimmt der Glyphosat-Zulassung zu und empört damit die Umweltministerin. Seine dreiste Entscheidung erschwert die Annäherung zwischen Union und SPD. Ein Kommentar.

 



Foto: AFP Photo Tobias Schwarz
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Die Sache kommentiert sich eigentlich von selbst. Was soll man da noch sagen? Es sind die Momente, in denen man einfach fassungslos ist, in denen der Verstoß gegen die Würde des Systems, gegen den zwischenmenschlichen Anstand und Respekt, gegen die politische Vorsicht und Vernunft so offensichtlich sind, dass man eigentlich schon gar keine Lust mehr hat, das aufzuschreiben. Was sich der geschäftsführende Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) da am Montag geleistet hat, ist politische Realsatire. Es ist Klientelpolitik von der dümmsten Sorte zum falschesten aller Zeitpunkte. Punkt. Aber weil noch ein paar Zeilen übrig sind, sei das noch kurz begründet.

Am Montag hat in Brüssel der deutsche Vertreter für einen Antrag der Europäischen Kommission gestimmt, die Zulassung für das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat zu verlängern, offenbar auf Anweisung aus dem deutschen Landwirtschaftsministerium. Christian Schmidt von der bayerischen Christlich Sozialen Union hat die Entscheidung verteidigt, die SPD-Umweltministerin Barbara Hendricks hat sie kritisiert, in Brüssel fragt man sich nun, ob sie gilt, und ob das der erste Vorgeschmack auf die neue deutsche Bananenrepublik ist, die angesichts des Chaos bei der Regierungsbildung gefürchtet wird.

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Dumm, dreist und peinlich

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Glyphosat gilt einer UN-Studie zufolge als krebserregend, andere Studien widersprechen. Ist die Lage unklar, sollte bei einer Entscheidung für die Verlängerung zumindest die politische Verantwortung eindeutig sein. Das ist gerade nicht der Fall. Solch eine polarisierende Entscheidung in einem politischen Vakuum wie dem derzeitigen zu fällen, zeugt von mangelndem Instinkt und mangelndem Respekt.

Zudem verschärft es unnötig die politische Instabilität, indem es inmitten zarter Annäherungsversuche von SPD und Union für eine neue große Koalition zur Überwindung der Regierungskrise eine Bombe platzen lässt. Die SPD spricht prompt von einem Vertrauensbruch. Es entsteht außerdem der Eindruck, dass hier eine politische Notlage ausgenutzt wird, um schnell im Sinne des eigenen Klientels – den bayerischen Großbauern – noch Nägel mit Köpfen zu machen, solange es noch irgendwie geht.


Dumm, dreist und peinlich ist das. Musste das noch gesagt werden? Eigentlich versteht es sich von selbst. Aber dann offenbar auch wieder nicht. Und das ist der größte Skandal.

von Anna Sauerbrey.
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Schmidt – Klientelpolitik von der dümmsten Sorte

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Gruß Hubert

 

Glyphosat - der „Allestöter“

Glyphosat ist ein „Allestöter“. Es kann auch Missbildungen bei Kindern hervorrufen. Organisch an den Stellen, in welcher Zeit der Schwangerschaft die Mutter mit Glyphosat (Handelsname Roundup®) in Kontakt kam. Glyphosat ist das weltweit meistverkaufte Herbizid.

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Roundup, der Prozess – ARTE

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Roundup® (= Glyphosat) ist unter diesem und anderen Markennamen das weltweit am meisten gespritzte Pflanzenschutzmittel. Vierzig Jahre nach dessen Markteinführung wurde sein Wirkstoff Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend für den Menschen eingestuft. Vor dem Hintergrund der in der Europäischen Union anstehenden Entscheidung über ein Glyphosat-Verbot geht die Doku dem Skandal auf den Grund.
Allein 2014 wurden 825.000 Tonnen des starken Unkrautvernichters Glyphosat auf Feldern und in Gärten ausgebracht. Die Besorgnis hinsichtlich der Gefahren, die von dem weltweit meistgespritzten Pflanzenschutzmittel ausgehen, ist groß. Zumal die Internationale Agentur für Krebsforschung Glyphosat im März 2015 als wahrscheinlich krebserregend für den Menschen einstufte und damit zu einem ganz anderen Schluss kam als die großen amerikanischen und europäischen Gesundheitsbehörden, die Monsantos Roundup® und dessen Wirkstoff Glyphosat als ungefährlich bezeichneten.
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Anknüpfend an ihren investigativen Dokumentarfilm „Monsanto, mit Gift und Genen“ aus dem Jahr 2008, zeigt die Autorin Marie-Monique Robin in ihrem neuen Film, dass Roundup® noch gefährlicher ist als bisher befürchtet: Der „Allestöter“ – so der Beiname des Produkts im Spanischen – macht krank und vergiftet Böden, Pflanzen, Tiere und Menschen, denn er ist überall anzutreffen: im Wasser, in der Luft, im Regen, in der Erde und in Lebensmitteln. Außerdem ist Glyphosat nicht nur krebserregend, sondern auch eine hormonaktive Substanz, ein starkes Antibiotikum und ein Chelatbildner, der Spurenelemente bindet. Der Film enthüllt die katastrophalen Folgen dieser Eigenschaften und zeigt aufwühlende Bilder von Opfern in den USA, Argentinien, Frankreich und Sri Lanka; auch zahlreiche Wissenschaftler kommen zu Wort. Roter Faden des Dokumentarfilms ist der symbolische Prozess vom Oktober 2016 in Den Haag: Beim internationalen Monsanto-Tribunal klagte eine Bürgerinitiative den Saatgut-Multi in dessen Abwesenheit auf Ökozid und Verbrechen gegen die Menschlichkeit an. Ergebnis des Prozesses ist ein hieb- und stichfestes Rechtsgutachten, das möglicherweise dazu führen wird, dass „Ökozid“ als Tatbestand im internationalen Recht Anerkennung findet.
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VIDEO https://www.arte.tv/de/videos/069081-000-A/roundup-der-prozess/

Verfügbar: vom 17. Oktober 2017 bis zum 16. Dezember 2017

Mittwoch, 22. November 2017

Colonia-Dignidad-Täter unter Sozialbetrugs-Verdacht

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Wirklich ein unglaublicher Skandal dass so ein Verbrecher, der mehr als nur wohlhabend ist, der jahrelang Kinder missbraucht, misshandelt und gefoltert hat, der in Chile verurteilt ist, noch Sozialhilfe vom deutschen Staat bekommt, weil die Beamten nicht gewillt sind nachzuschauen mit wem sie es zu tun haben. Dass so einer sich nicht schämt um Sozialhilfe anzusuchen wundert mich bei so einem kriminellen Charakter ja nicht.

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Video: Colonia-Dignidad-Täter unter Sozialbetrugs-Verdacht

 

21.11.17 | 07:43 Min. | Verfügbar bis 21.11.2018

Der frühere Sektenarzt Hartmut Hopp kassiert in Deutschland Sozialhilfe, obwohl er Vermögen in Chile besitzt. Das Auswärtige Amt soll seit Anfang 2016 informiert gewesen sein, hat aber nicht reagiert.

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Colonia-Dignidad-Täter unter Sozialbetrugs-Verdacht

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Chile, 11. September 1973. Hunderttausende protestieren auf den Straßen Santiagos gegen General Pinochet, der sich gegen den Präsidenten Salvador Allende an die Macht putscht. Unter den Demonstranten sind auch Lena, die als Stewardess am Tag zuvor in Chile gelandet ist, und ihr Freund Daniel, der als Fotograf in Santiago lebt. Unzählige werden in den Wirren des Aufruhrs vom Geheimdienst verhaftet, so auch Daniel und Lena. Daniel wird noch in der Nacht an einen unbekannten Ort verschleppt. Nach dem ersten Schock versucht Lena herauszufinden, was mit Daniel passiert ist. 

Doch die Mitstreiter seiner Studentengruppe tauchen unter und auch die Deutsche Botschaft verweigert ihr jede Hilfe. Bei Amnesty International hört sie das erste Mal von der berüchtigten Colonia Dignidad, einer abgeschotteten deutschen Sekte im Süden Chiles, die enge Verbindungen zum Geheimdienst unterhält: es geht das Gerücht um, dass auf dem Gelände der Colonia Gefangene gefoltert werden – und Daniel vermutlich dort gefangen gehalten wird. Völlig auf sich allein gestellt, entschließt sich Lena, der mysteriösen Sekte beizutreten und so Daniel wiederzufinden. Doch schon bald erkennt sie, in welch aussichtslose Situation sie geraten ist, denn noch nie ist jemandem die Flucht aus der Colonia gelungen…

https://www.google.it/search?q=colonia+dignidad+kritik&ie=utf-8&oe=utf-8&client=firefox-b&gfe_rd=cr&dcr=0&ei=OsYVWtHoG_CJ8QfBlK2gDw

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Auszug aus der FAZ

Schuhplattler für den Putschisten

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Die Colonia-Dignidad ein Sektenzentrum in Chile, das 1961 von dem vor einer Anklage wegen Kindesmissbrauchs aus Deutschland geflohenen Paul Schäfer gegründet und zum Ort einer Willkürherrschaft über seine meist deutschstämmigen Anhänger wurde. Die tägliche Arbeitszeit betrug sechzehn Stunden, die Familien wurden zerschlagen, Frauen und Kinder den Gelüsten des Sektenchefs ausgeliefert, der die Colonia Dignidad nach dem Pinochet-Putsch den neuen Machthabern andiente: als hermetisch abgeriegeltes Terrain, auf dem Regimegegner gefoltert, ermordet und verscharrt werden konnten. Die deutsche Botschaft hielt ihre schützende Hand über Schäfers Treiben, und Pinochet persönlich kam zu Besuch, bei dem er mit Blasmusik und zünftigem Schuhplattlern empfangen wurde.

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http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kino/daniel-bruehl-und-emma-watson-in-colonia-dignidad-14079966.html

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Gruß Hubert