Sonntag, 28. Mai 2017

Adoptionsskandal in Spanien – ein Erbe Franco’s

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Es ist schon zum wundern, dass man das mit den gestohlenen Kindern in Spanien bis heute noch nicht geklärt und aufgearbeitet hat. Begonnen hat es in der faschistischen Franco-Diktatur in den 1930-er Jahren. Vor allem Frauen erschossener Republik-Anhänger (also Linker) raubte man die Kinder. Es ging mit diesem skandalösen System bis in die 1990-er Jahre. Es besteht kein, oder kaum Wille diesen Adoptionsskandal aufzuklären und aufzuarbeiten, denn es wäre sonst ja nicht möglich, dass man nach über 35 Jahren noch keine Verantwortlichen verurteilt hätte. Es sind zu hohe Persönlichkeiten darin verwickelt – und nicht zu vergessen – die katholische Kirche. Im streng katholischen Spanien versucht man zu vertuschen, so lange es nur irgendwie geht.

Erschreckend ist vor allem auch, dass der Handel mit Babys auch nach dem Tod des Diktators 1975 nicht aufhörte.

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Hier ein Auszug aus der taz
Es war ein lukratives und perfides Geschäft, das die spanische Nonne María Gómez Valbuena zusammen mit Ärzten der Madrider Geburtsklinik bis hinein in die 1980er Jahre betrieb. Alleinstehenden Schwangeren aus sozial benachteiligtem Umfeld wurden unter Vorwänden ihre Neugeborenen weggenommen und an reiche, gut katholische Familien verkauft.
Die mittlerweile 80-jährige Schwester María schaltete Anzeigen in Zeitschriften. Alleinstehenden Schwangeren würde geholfen, hieß es da. Es waren dunkle Jahre im streng katholischen Spanien. Meist wurden unverheiratete Schwangere von der Familie zurückgewiesen, legalen Schwangerschaftsabbruch gab es nicht.
Schwester María versprach den jungen Frauen bei einem ersten Gespräch die Versorgung der Neugeborenen in einem Kinderheim. Das sollte der Mutter helfen, ihr Leben in Ordnung zu bringen.
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Doch wer sich auf Schwester María einließ, verlor sein Kind. Kaum aus dem Kreißsaal entlassen, wurden den meisten Müttern erklärt, das Baby sei tot zu Welt gekommen. Das Krankenhaus würde sich um die Beisetzung kümmern. Im Nachbarzimmer wartete die Käuferin und nahm den Säugling entgegen. Hohe Geldbeträge wechselten den Besitzer. Kamen einer Mutter Zweifel, ging das Krankenhauspersonal so weit, ihr einen Leichnam zu zeigen. Dieser soll, so Zeugen, in einem Kühlschrank eigens für diesen Zweck aufbewahrt worden sein.

Eine der Betroffenen, María Luisa Torres, hat mittlerweile ihre Tochter wiedergefunden. Es war 1982, als sie sich auf die Anzeige von Schwester María meldete. Sie war alleinstehend und wollte ihre Tochter in einem Kindergarten lassen, von dem in der Anzeige die Rede war. Nach der Geburt wurde ihr mitgeteilt, dass das Bay verstorben sei. Sie sagte gegen Schwester María aus. „Sie hat all dies getan, um ihre Taschen zu füllen“, meint Torres.

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Bis in die 1980er Jahre hinein betrieb die Nonne den Handel mit Babys. Bild: mem-film.de/photocase.com
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http://www.taz.de/!5096985/

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Hier noch ein Auszug aus Tagesschau.de

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Franco-ES

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Spaniens gestohlene Kinder

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Wer gegen den Diktator Franco war, dem wurden die Babys gestohlen – was in Spanien in den 1930er-Jahren als politische Säuberung begann, entwickelte sich über Jahrzehnte zum lukrativen Geschäft für Ärzte, Notare und die Kirche. Betroffen sind bis zu 300.000 Kinder.

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Irgendwann konnte Manuel L. nicht mehr. Es war 1982, erzählt er. Manuel L. und seine Frau hatten sich vergeblich ein Kind gewünscht. Da hörten sie von der Möglichkeit einer Adoption. Unkompliziert, unbürokratisch. Genau wollten sie es nicht wissen. Später wird Manuel sagen, er sei „so in die Sache reingerutscht“. „Die Sache“ lief so:  Ein Krankenhaus in Valencia. „Wir gingen an dem Tag hin, bezahlten 750.000 Peseten. Auf der Säuglingsstation neben einem Brutkasten lag das Baby. Es war wie ein Geschenk für uns.“
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Fra_Adopt-skandal.

Video bei Tagesschau
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Immer wieder Geldforderungen

Ärzte, Pfleger und Notare verdienten am „Geschenk“. Sie forderten immer wieder Geld von Manuel L. „Bis ich einmal gesagt habe: Ich zeige euch an. Da haben sie nur geantwortet: Du kommst ins Gefängnis und wir hauen ab. Am Ende habe ich fast drei Millionen Peseten bezahlt.“

Rund 18.000 Euro waren das. Für damalige Verhältnisse ein Vermögen. Lukas, das gekaufte Baby, wuchs bei Familie L. auf. Mit 18 Jahren kam er bei einem Unfall ums Leben. Der Mann, der für ihn sein Vater war, konnte ihm die Wahrheit nicht mehr sagen.

[…]

Er wartete darauf, doch nie hat jemand gegen ihn, Krankenschwestern oder Ärzte ermittelt. Es geschah nichts. Vertuschen, verdrängen, verschweigen – so ging Spanien bislang mit den tragischen Geschichten der „bebés robados“ um, den gestohlenen Kindern.

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Vor allem Frauen erschossener Franco-Gegner betroffen

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Begonnen hat der Skandal in der Ära des Diktators Franco. Manchen nicht regimetreuen Familien wurden nicht nur das Leben oder die Freiheit genommen, sondern auch die Kinder. Es waren vor allem Frauen erschossener Republik-Anhänger, denen die Kinder geraubt wurden, um sie an treue Franquisten zu geben.

Doch der Handel mit Babys hörte auch nach dem Tod des Diktators 1975 nicht auf. In der jungen Demokratie machten mafiöse Verbindungen aus Ärzten, Anwälten und Geistlichen aus dem Kinderhandel ein Geschäft.

Von den 1930er bis in die 1990er-Jahre sollen in Spanien bis zu 300.000 Babys verkauft worden sein, schätzen Opferverbände. Ärzte mit politischen Freunden und Kräfte der katholischen Kirche hätten dafür gesorgt, dass es nie zu größeren Ermittlungen kam, sagen sie.

Nur ein Verfahren gegen eine Nonne gebe es bislang. „Schwester Maria“ hatte lange als Sozialarbeiterin in einem Krankenhaus gearbeitet. Doch die hoch betagte Nonne starb, ehe sie zu Hintermännern aus Kirche oder Krankenhaus hätte aussagen können.

[…]

Viele Gräber waren leer

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Rechtsanwalt José Luis Pena vertritt Menschen, die vermuten, geraubte Kinder zu sein. Oder die meinen, dass ein toter Säugling, der ihnen in den Arm gelegt wurde, nicht ihr Kind war. „Um leiblichen Eltern ein Kind entziehen zu können, musste man den Tod vortäuschen. Sonst würde ein Kind ja als geboren auftauchen, von dem man nicht weiß, wo es sich befindet.“

Einige Eltern, die nicht an den Tod ihres Kindes glauben wollten, ließen mittlerweile Gräber öffnen. Viele waren leer. 156 Mandanten vertritt José Luis Pena allein in Madrid. In den kommenden Wochen wird ein Verfahren gegen einen Gynäkologen beginnen. Man konnte ihm nachweisen, dass er eine Geburtsurkunde gefälscht hatte.

In vielen Fällen aber fehlen Unterlagen. Wenn Ärzte schweigen, gibt es fast keine Chance auf Wahrheit. „In den meisten Fällen sind Ärzte verstorben“, sagt der Rechtsanwalt. „In anderen Fällen tauchen Bücher nicht auf, die wir dringend bräuchten.

Von Sebastian Kisters, ARD-Studio Madrid
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Adoptionsskandal in Spanien – ein Erbe Franco’s

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Gruß Hubert

Donnerstag, 25. Mai 2017

Anonymous.Kollektiv

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Am Beispiel des Rechtsradikalen Mario Rönsch erkennt man, wie gefährlich solche Individuen sein können. Er benützte den Namen Anonymous um abzulenken wer wirklich dahinter steckte. Denn denen geht es um eine freies Internet. Mario Rönsch geht es aber um Hetze gegen Flüchtlinge, um Rassismus und volksverhetzende Kommentare.
Anonymous.Kollektiv zählte zu den größten Hetzseiten auf Facebook, seit Kurzem jedoch ist die Seite offline. Ihre Postings beschäftigen nun die Staatsanwaltschaft Erfurt. Aus Wikipedia

Anonymous.Kollektiv

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Anonymous.Kollektiv nennt sich eine deutschsprachige Website, die sich als Teil des Hackerkollektivs Anonymous ausgibt, seit 2012 jedoch Rechtspopulismus, Verschwörungstheorien sowie volksverhetzende und rassistische Kommentare gegen Flüchtlinge, Zuwanderer und Muslime verbreitet. Sie wirbt für einen Online-Waffenhandel namens migrantenschreck, der zu Schüssen auf Flüchtlinge aufruft. Sie bestand bis 21. Mai 2016 auf Facebook, wurde dort nach zahlreichen Beschwerden gesperrt und zog dann auf das russische Netzwerk vk.com um.

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Die Seite gehörte bis 2012 zur Netzbewegung Anonymous und verwendet weiterhin deren Symbole. Bis Anfang 2014 traten dafür typische Themen wie Informationsfreiheit und Zensur im Internet jedoch weitgehend zurück. Seitdem verbreitet die Seite verschwörungstheoretischen Antiamerikanismus, etwa indem sie Nachrichtendiensten der USA den Anschlag auf Charlie Hebdo anlastete. Seit der Ukraine-Krise 2014 stellt die Seite die etablierten Medien als staatlich gelenkt dar und verlinkt nur noch den russischen Sender RT Deutsch und das rechtspopulistische Magazin Compact von Jürgen Elsässer.[1] Die Macher riefen zu den damaligen Mahnwachen für den Frieden auf, bekannten sich zu Russland unter Staatspräsident Wladimir Wladimirowitsch Putin, beschrieben die Ukraine als faschistischen Staat, deutsche Medienberichte als Kriegstreiberei und die Bundesregierung als Marionette des internationalen Finanzkapitals. Sie schürten Angst vor einem dritten Weltkrieg, sahen die Aufnahme von Flüchtlingen als langfristig geplante Abschaffung Deutschlands und als „Umvolkung“.[2]

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Sie stellen die Flüchtlingskrise in Europa ab 2015 als „US-gesteuerte Flüchtlingsinvasion in Europa“ dar und verbreiten Hasskommentare gegen Flüchtlinge und linksgerichtete Politiker.[1] Sie schüren Hass gegen Ausländer, die sie als systematische brutale Vergewaltiger deutscher Frauen und Kinder darstellen, und gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel („Zoneneule“, „Schlepperkönigin“). Sie geben Großbritannien die Schuld am Zweiten Weltkrieg (Geschichtsrevisionismus) und propagieren die erste Strophe des Deutschlandlieds mit dem Anspruch auf die früheren Ostgebiete des Deutschen Reiches. Am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus (27. Januar 2016) bot die Seite einen Link zu einem Clip, in dem der Holocaust verharmlost wurde.[3]


Auf der Seite wurden Flüchtlinge als „menschlicher Müll“ und als „notgeile, pädokriminelle Migranten-Rotte“ bezeichnet und für den Onlineshop „Migrantenschreck“ geworben. Dieser verkauft Pistolen und Gewehre mit potentiell tödlicher Hartgummimunition und ruft dazu auf, damit auf Flüchtlinge zu schießen („60 Joule Mündungsenergie strecken jeden Asylforderer nieder“).[4] Sie warb auch für Björn Höcke, den Vorsitzenden der rechtspopulistischen Partei Alternative für Deutschland (AfD) in Thüringen, und für Pegida.[5]

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Im Januar 2016 wurde eine Falschmeldung des russischen Perwij Kanals mit deutschen Untertiteln zum sogenannten Fall Lisa verbreitet. Danach soll ein arabisch aussehender Mann das Mädchen entführt und mit zwei ausländisch aussehenden Komplizen 30 Stunden lang vergewaltigt haben.[6]

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Im März 2016 wurde auf der Seite ohne Beleg behauptet, der Eisenbahnunfall von Bad Aibling sei ein Terroranschlag der „rotgrünen Antifa“ gewesen. Ein beim Unglück getöteter Zugführer habe einer linksextremen Partei angehört und einen Selbstmordanschlag verübt. Infolge der vielen Follower teilten Tausende diesen Beitrag.[7]

[…]

Mutmaßlicher Betreiber

Nach schriftlichen Zeugenaussagen gegenüber der Zeitschrift Focus betrieb der Erfurter Mario Rönsch die Facebookseite. Er war bis mindestens 2014 AfD-Mitglied. Auch die Website des Waffenhandels www.migrantenschreck.net ist auf seinen Namen eingetragen.[4] Der gelernte Bankkaufmann wurde 2012 als Vertreter von Webseiten wie Fandealer und Cyburios bekannt, die gegen Gebühr Fan- und Follower-Zuwächse an Firmen verkaufen.[12] Er soll wegen Betrugs, Urkundenfälschung und Insolvenzverschleppung mehrfach verurteilt worden sein. Nach Angaben von Anonymous führten vier Anonymous-Mitglieder, darunter Rönsch, die Facebookseite Anonymous.kollektiv bis 2012. Nach einem Streit zwischen ihnen habe Rönsch die Seite allein übernommen und die übrigen drei als V-Männer und verdeckte Scientologen zu diskreditieren versucht.[2] Er versuchte die ZDF-Reporterin Dunja Hayali im Oktober 2015 an einer Befragung von Teilnehmern einer AfD-Kundgebung in Erfurt zu hindern. In Facebookdialogen drohte ein Absender der Website in Ich-Form, er werde alle verklagen, die seinen Namen nennen.[3]

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https://de.wikipedia.org/wiki/Anonymous.Kollektiv

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Mario Rönsch und sein Versprechen     

https://youtu.be/SVkdmaJUvWM

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Mario Rönsch aka „Anonymous.Kollektiv“ @ Erfurt AfD
https://youtu.be/zD0J1UhgHJ8                       

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Mario Rönsch über seine Aktivitäten bei der Berliner Montagsmahnwache
https://youtu.be/LiewBIvNOaw

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Mario-Rönsch_bis-mind-2014-AfD-Mitgl-9328

https://de-de.facebook.com/Sonnenstaatland/posts/979534698769162

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Anonymous.Kollektiv: Hetze unterm Anonymous-Deckmantel

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http://www.zeit.de/digital/internet/2016-06/anonymous-kollektiv-rechte-hetze

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Gruß Hubert

 

Samstag, 20. Mai 2017

Akif Pirincci und die Links-Versifften

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Ich habe mir mal die Mühe gemacht und nachgeschaut welche Bedeutungen versifft hat. Es entspricht aber dem Stil von Rechten, dass sie eine beleidigende Sprache benützen.  Es lieg ihnen nicht das feine Florett zu schwingen.

Versifft hat folgende Bedeutungen:

schmutzig (Hauptform) · beschmutzt · dreckig · mit Schmutz behaftet · schäbig · schmierig · schmutzbehaftet · unhygienisch · unrein · unsauber · verdreckt · verschmutzt · verunreinigt · voller Schmutz · dreckig und speckig (ugs.) · mistig (ugs.) · ranzig (ugs.) · räudig (ugs.) · schmuddelig (ugs.) · siffig (ugs.) · steht vor Dreck (ugs.) · verranzt (ugs.) · versifft (ugs.) · voller Dreck und Speck (ugs.) · voller Mist (ugs.) · vor Dreck stehen (ugs.)
 

 https://www.openthesaurus.de/synonyme/versifft

 

Vor allem Akif Pirincci gebraucht gerne diesen Ausdruck. Aber auch andere Rechte reden gerne von links-versifften Leuten, wenn sie links von stramm Nationalen und sogenannten Patrioten sind. Eine tolerante Haltung ist jedenfalls bei diesen Leuten nicht zu erkennen.

Ich habe mal bunt gewürfelt Ausschnitte heraus gesucht, was so ein Pirincci von sich gibt. Die Spitze war ja als er den Ausspruch von den leider außer Betrieb befindlichen KZs tat. Da musste sogar ein Lutz Bachmann Pirincci unterbrechen und ihm das Mikrofon nehmen, nachdem das selbst dem Pegida-Publikum zu weit ging.

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„The European“ sieht in ihm einen „Clown im allerbesten Sinne“, „Spiegel-Online“ einen „Anarchisten“ im Stile einer „Schmäh- und Beleidigungstradition“. Im „ZDF-Morgenmagazin“ wird er freundlich begrüßt und darf dann gegen Migranten hetzen und verbal ausrasten, ohne dass das Interview abgebrochen wird: „Verschwulte Polizei“, „linksversiffte Presse“, „rot-grüne Wichser“, „grüne Kinderfickerpartei“.  

 

http://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/wer-ist-akif-pirincci-er-redet-gerne-ueber-sex-seine-frau-hat-ihn-mit-dem-sohn-verlassen/12484152-2.html

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„Künstler, Denker, Visionäre“ vermisst Akif Pirinçci. Statt ihrer muss der 54-jährige Deutschtürke eine Republik des „Raubtiersozialismus“ ertragen, in der er seine Steuern zahlt, um eine „verschwulte“ Polizei zu unterhalten, in der es von lotterhaften „Patchworkfamilien und Singlebörsen“ wimmelt, wo sich alle Welt „mit dem Abseitigen des Sexus“ beschäftigt, dessen „vielfältige Deformationen“ preist. Derart häufen sich die Zumutungen, dass der „Adoptivsohn“ seiner „liebsten Mutter, Deutschland“ zürnend und krakeelend in deren düstere Zukunft blickt.

[…]
Wie für Breivik sind auch für Pirinçci Männer keine echten Männer mehr, Frauen keine echten Frauen. Die gute, alte Welt wurde auf den Kopf gestellt. Darin dürfte er sich zwar mit traditionellen Muslimen einig sein, doch gerade die rangieren, zumal als Empfänger von Transferleistungen, weit oben auf seinem Steckbrief. Implizit zieht der Autor seriöse Kritiker etwa des politisierten Islam in seinen Cocktail hinein, der Rechtsradikalen besonders gefällt. Anders als Breivik, der das Ausagieren von Ressentiment, Hass und Paranoia mörderisch zelebrierte, belässt es dieser Tobende offenbar beim Wort; man muss hoffen, dass auch seine Rezipienten so viel Zurückhaltung aufbringen.

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http://www.tagesspiegel.de/kultur/akif-pirinccis-hass-buch-deutschland-von-sinnen-der-poebler-und-die-neue-rechte/9744444.html
 
Der Autor Akif Pirinçci war einer der Hauptredner bei der Pegida-Kundgebung in Dresden. … Eklat bei Pegida-Demo „Die KZs sind ja leider derzeit außer Betrieb“ .
Akif Pirinçci’s  „KZs leider außer Betrieb“: Diese Hetz-Rede wurde Pegida-Anhängern zu viel.
Nach einer Minute im Video ist diese unfassbare Aussage zu hören:

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http://www.focus.de/politik/videos/ausfaelle-von-akif-pirincci-diese-rechte-hetz-rede-wurde-sogar-den-pegida-anhaengern-zu-viel_id_5025466.html


In Dresden redete Pirinçci gut 25 Minuten lang – vulgär und voller Hass. Die Grünen bezeichnete er als „Kinderfickerpartei“, die Politiker seien „Gauleiter gegen das eigene Volk“, die eine „Umvolkung“ in Deutschland betrieben. Die Flüchtlinge, die in die Bundesrepublik kommen, bezeichnete er als „Invasoren“. Es schwadroniert von Muslimen, die „Ungläubige mit ihrem Moslemsaft vollpumpen“ und einer drohenden „Moslemmüllhalde“ in Deutschland.
[…]
„Offenkundig scheint man bei der Macht die Angst und den Respekt vor dem eigenen Volk so restlos abgelegt zu haben, dass man ihm schulterzuckend die Ausreise empfehlen kann, wenn er gefälligst nicht pariert“, sagte Pirinçci. Daraufhin skandierte die Menge „Widerstand, Widerstand“. Für den Redner offenbar die Aufforderung, nachzulegen: „Es gäbe natürlich auch andere Alternativen“, so Pirinçci. „Aber die KZs sind ja leider derzeit außer Betrieb.“ Applaus im Publikum.

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http://www.spiegel.de/politik/deutschland/akif-pirincci-rede-bei-pegida-in-dresden-abgebrochen-a-1058589.html

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Gruß Hubert

Gefälschte Medikamente

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Es ist erschreckend, wenn man nicht mal sicher ist, ob das Medikament das man nimmt, echt ist oder gefälscht. Man verschwendet da eigentlich keinen Gedanken daran, dass mit einem Medikament etwas nicht in Ordnung sein könnte. Eine Recherche von Journalisten ergab, dass es da ganz schwere Missstände gibt. Viele Medikmante werden zum Beispiel in Indien hergestellt. Von einem Subunternehmen, dann wieder von einem Subunternehmen usw. Man kann sich vorstellen, dass die Kontrolle und die Übersicht irgendwann verloren geht. Aus Tagesschau.de

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Begünstigen Pharma-Konzerne Fälschungen?

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Wichtige Unterlagen für Produktion und Handel von Medikamenten sind seit Jahren online abrufbar. ARD-Recherchen zeigen, dass die Pharma-Branche davon weiß, aber wenig dagegen unternimmt – und damit Fälschungen begünstigt.

Mehrere Jahre lang waren die Verpackungsdaten von 349 Medikamenten der 22 weltweit größten Pharma-Firmen auf einem Server in Kolumbien abrufbar. Befinden sich gefälschte Medikamente in Originalverpackungen, haben Patienten und sogar Apotheker kaum eine Chance, Fälschungen von Originalen zu unterscheiden.

 

Bereits 2014 machte das ARD-Magazin „Plusminus“ vor allem Pfizer und Bayer auf die Problematik aufmerksam. In einer Stellungnahme bestritt Bayer damals die Qualität der Druckvorlagen. Experten jedoch attestieren weiterhin, dass es sich bei diesen um hochauflösende Original-Druckdaten der Hersteller handelt, mit Hilfe derer Medikamentenfälscher Original-Verpackungen erstellen können. Pfizer behauptete gegenüber dem Magazin Plusminus in einer Stellungnahme Juli 2014: „Wie bereits telefonisch besprochen, hatte Pfizer keine Kenntnis davon, dass diese Dateien im Internet abrufbar sind.“

Doch wie sich nun herausstellt, war Pfizer mutmaßlich seit 2011 über das Ausmaß der freien Verfügbarkeit hochsensibler Firmendaten im Internet informiert. Dokumente, die der ARD exklusiv vorliegen, legen den Schluss nahe, dass sogar die oberste Führungsriege von Pfizer über die immensen Datenlecks informiert war.

 

Streng vertrauliche Daten abrufbar

 

Der US-Pharma-Konzern Pfizer war mit den meisten Medikamenten – insgesamt 105 – auf dem kolumbianischen Server vertreten. Die betroffenen Medikamente sind etwa für zwei Drittel des Jahresumsatzes des amerikanischen Konzerns verantwortlich.

Darüber hinaus waren bei nahezu sämtlichen Pfizer-Medikamenten editierbare Zollunterlagen sowie das „Certificate of Analysis“ abrufbar. Bei Letzterem handelt es sich um die Laborunterlagen der betreffenden Medikamente, die – chemisch aufgeschlüsselt – die Reinheit und den korrekten Wirkstoffgehalt attestieren. Die Dokumente sind mit dem Vermerk „streng vertraulich“ gekennzeichnet und gelten als Geburtsschein eines Medikaments. Großhändler weisen mit solchen Unterlagen die Echtheit ihrer Medikamente bei ihren Abnehmern nach. Fälscher können umso leichter ihre illegalen Medikamente in Umlauf bringen, wenn sie die notwendigen Dokumente besitzen.

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Auf die Frage, wieso sich neben den Verpackungsdaten auch streng vertrauliche Laborberichte und Zolldokumente befanden, schweigt Pfizer.

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Keine Reaktion

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Das umfangreiche Datenleck wurde bereits am 20. November 2011 von Fälschungsexperte Andreas Schneider aufgedeckt und an Pfizer gemeldet. Ein halbes Jahr lang kontaktierte Schneider eine Vielzahl von Abteilungen bei dem Pharma-Riesen. Doch der Konzern reagierte nicht. Der der ARD exklusiv vorliegende E-Mail-Verkehr zwischen der Detektei und dem Konzern zeigt, dass sogar die Führungsebene rund um den heutigen Vice Executive President Doug Lancler, der damals Chief Compliance Officer war, über die Dimensionen des Datenlecks und die enorme Gefahr, die von diesem ausgeht, informiert war.

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Ein Themenabend im Ersten widmet sich am Mittwoch, 17. Mai mit dem Spielfilm „Gift“ und der anschließenden Dokumentation „Gefährliche Medikamente“ der Problematik.

Von Daniel Harrich und Patricius Mayer, BR
Hier weiterlesen:

Gefälschte Medikamente

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Gruß Hubert

 

Mittwoch, 17. Mai 2017

Die Waffenbürger

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Unglaublich wie gute Geschäfte man mit der Angst machen kann. Über die Webseite „Migrantenschreck.ru“ konnten Waffen gekauft werden, die in Deutschland dem Waffengesetz unterliegen und ohne Waffenschein illegal sind. Trotzdem wurden sehr viele Waffen verkauft. Geschäftsführer der Betreiberfirma ist Mario Rönsch.

Aus die ZEIT

Hunderte Deutsche haben in diesem Jahr illegale Waffen im Netz bestellt, um auf Migranten zu schießen. Interne Daten zeigen das Ausmaß des menschenverachtenden Geschäfts.

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Zwei Schlösser schnappen auf, dann öffnet sich die Wohnungstür. Aus dem Rahmen schaut ein Mann Mitte fünfzig, klein, aber kräftig, mit sehnigen Armen, die Lesebrille in die Stirn geschoben. Herr M. soll er hier heißen, denn Herr M. hat sich illegal eine Waffe gekauft, um auf Migranten zu schießen.

Er lebt in einer ruhigen Straße mitten in Berlin, dort, wo die Mieten noch günstig sind. Ein Gründerzeithaus, zweiter Hinterhof, im Hausflur riecht es nach Essen und Zigarettenrauch.

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Ob er erklären will, warum er sich im Internet eine Waffe bestellt hat, die „Migrantenschreck“ heißt? Die damit beworben wird, dass man mit ihr besonders gut auf Ausländer schießen kann? Einen ungarischen Schreckschussrevolver mit Hartgummigeschossen und Platzpatronen, für zusammen 400 Euro – gefährlich genug, um einen Menschen zu töten?

M. zögert kurz, dann bittet er in sein Wohnzimmer. Die Dielen sind blank poliert, der Schreibtisch an der Wand ist aufgeräumt, auf den Teakholzschränken stehen asiatische Souvenirs, der Größe nach aufgereiht. M. wird später erzählen, dass er viel in der Welt gereist ist. Gerade erst war er in Korea.

Er geht in ein Nebenzimmer und holt den Revolver. Legt ihn vor sich auf den Couchtisch und setzt sich in einen Ledersessel. Warum hat er sich bloß diese Waffe gekauft?

„Weil ich Probleme mit Migranten habe. Man fühlt sich doch bedroht.“

M. sagt, er arbeite als Fleischer für eine Supermarktkette. Die Ladendiebe seien fast alle Migranten. Immer wieder werde er während der Arbeit angepöbelt und beschimpft. Einmal sei ein Schwarzer mit einem abgebrochenen Flaschenhals in der Hand in die U-Bahn gestiegen. Da habe er Angst gehabt.

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Der Onlineshop Migrantenschreck macht Angst zu Geld, besonders die Angst vor Ausländern. Man kann dort das „Migrantenschreck HD130 Superior Komplettpaket“ kaufen, ein Schreckschussgewehr mit Munition, das aussieht wie eine Kalaschnikow. Oder eine doppelläufige Flinte „DP 120 Bautzen Edition“. „Diskret“ und „ohne lästigen Papierkram“ laufe der Handel ab, verspricht die Webseite und wirbt: „Wenn Sie sich nicht gefallen lassen wollen, dass Ihre Stadt zum gesetzlosen Tummelplatz von Asylforderern wird, wenn Sie Ihre Frauen schützen und Ihre Fußgängerzonen zugänglich halten wollen – dann handeln Sie jetzt!“ Dazu verbreitet die Seite Gerüchte über angebliche Gewalttaten, die Flüchtlinge und andere Einwanderer begangen haben sollen.

M. sagt, ihm sei alles ganz einfach erschienen. Niemand habe einen Ausweis sehen wollen. Ein paar Wochen später sei die Waffe mit der Post gekommen. Ein Nachbar habe das Paket angenommen. Erst jetzt, im Gespräch, scheint ihm bewusst zu werden, dass er eine Straftat begangen hat. „Scheiße, scheiße, scheiße“, sagt er. „Das ist illegal?“




Die Waffenkäufer

An diese Orte wurden seit Mai 2016 Waffen geliefert. Jede Waffe steht für eine Bestellung. Wir zeigen nicht die konkrete Adresse, sondern lediglich den Postleitzahlbereich. Klicken Sie auf eines der Symbole, um weitere Details der einzelnen Bestellungen zu sehen.

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M. ist einer von 198 Menschen, die in den vergangenen sieben Monaten auf Migrantenschreck Waffen gekauft haben. Das geht aus detaillierten Kundendaten hervor, die ZEIT ONLINE zugespielt wurden. Die Daten belegen, dass das Geschäft mit der Panik vom extremen rechten Rand bis in die Mitte der Gesellschaft reicht. Ärzte, Lokalpolitiker, Unternehmer, Erzieher, Computerfachleute und Zierfisch-Züchter glauben inzwischen offenbar, sie müssten sich sich mit einer Waffe in der Hand gegen Fremde verteidigen. Wenn es stimmt, dass sich die deutsche Gesellschaft im Zuge der Flüchtlingswanderung radikalisiert hat, dann sind die Kundendaten ein Beleg dafür.

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Hier weiterlesen

Die Waffenbürger

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Die Firma, die Migrantenschreck betreibt, nennt sich – ausweislich des Impressums der Website – Deutsch-Ungarische Handels- und Vertriebsgesellschaft mbH und sitzt in Budapest. Aus dem Eintrag im ungarischen Unternehmensregister lässt sich ersehen, dass die Firma Sicherheitssystem-Dienstleistungen anbietet, mit „anderenorts nicht klassifizierten“ Waren handelt und mit einem Eigenkapital von drei Millionen Forint – etwa 10.000 Euro – gegründet wurde. Auch eine Adresse findet sich im Unternehmensregister.

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-12/migrantenschreck-waffen-waffenhandel-mario-roensch-kunden/seite-2

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Aus n-tv.de

Die Webseite „Migrantenschreck.ru“, über die hunderte Deutsche illegal Schusswaffen aus dem Ausland bestellt haben, ist nicht mehr erreichbar. Offensichtlich hat der Inhaber und Geschäftsführer der Betreiberfirma, Mario Rönsch, der illegal hunderte Flinten, Pistolen und halbautomatischen Gewehren nachempfundene Schusswaffen in Deutschland verkauft hat, die Seite selbst gelöscht.

Bei einer Razzia bei Kunden des Onlineshops vor rund einer Woche hatten Polizisten bundesweit 29 Wohnungen durchsucht und 42 Waffen beschlagnahmt. Recherchen von „Zeit Online“ zufolge hat Rönsch mehr als 300 Pistolen und Gewehre verkauft. Die Daten belegen, dass bis Ende Januar Bestellungen im Wert von über 150.000 Euro bei Rönsch eingingen.

Die Waffen, die über „Migrantenschreck.ru“ erhältlich waren, verschießen mit Hilfe von in Deutschland frei erhältlichen Platzpatronen Hartgummigeschosse. Die Behörden hatten davor gewarnt, dass die Geschosse genug Energie haben, um einen Menschen schwer zu verletzen oder sogar zu töten. In Ungarn dürfen die Waffen frei verkauft werden, in Deutschland unterliegen sie dem Waffenrecht.

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Waffen stammen wohl aus Ungarn

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Fast ein Jahr lang machte die Internetseite aus der Angst vor Ausländern ein lukratives Geschäft. Bei dem Shop konnten Schusswaffen mit Namen wie „Antifaschreck“ oder „Migrantenschreck Bautzen Edition“ bestellt werden – „diskret“ und ohne „lästigen Papierkram“. Um das Geschäft anzufeuern, verbreitete die Seite Gerüchte über angebliche Gewalttaten, die Flüchtlinge und andere Einwanderer begangen haben sollen.

Recherchen des MDR zufolge stammen die Waffen von der ungarischen Firma Keserű Művek Fegyvergyár. Gravuren auf den Waffen belegten das. Wahrscheinlich hat Rönsch die in Ungarn frei erhältlichen Waffen lediglich mit einem stattlichen Aufpreis in Deutschland weiterverkauft. Während etwa der Revolver in Ungarn für umgerechnet rund 130 Euro erhältlich ist, verkaufte Rönsch das Modell für 399 Euro.

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http://www.n-tv.de/politik/Rechter-Waffenshop-ist-offline-article19683471.html

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Gruß Hubert