Donnerstag, 20. April 2017

Erdogan ist ein kümmerlicher Sieger

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Heute hörte ich im österreichischen Rundfunk, wie Erdogan (wohl vor einer großen Menge, nehme ich an) brüllte: die Todesstrafe ist die erste Augabe, wollt ihr sie – darauf ja logisch bei seinen Anhängern ein tausendfaches JA. Jeder weiß an was das erinnert.

Erdogan sprach von einer „historischen Entscheidung“ JA zum Verfassungsreferendums gesagt zu haben. In Wirklichkeit will er nur alle Macht für sich haben. Es ging nur um ihn allein.

 

Außerdem wurde berichtet dass es in den Städten ein klares Nein gab und auf dem Land ein klares Ja. Es ist bekannt, dass es auf dem Land konservative und autoritäre Tendenzen gibt. Intelligent ist das jedenfalls nicht, wenn man alle Macht in eine Hand gibt, so kann Erdogan nach Belieben das Parlament auflösen, er hat die Justiz in seiner Hand u.v.a. mehr. Diese Leute können von mir aus gerne beleidigt sein, wenn ich sie nicht für sehr intelligent halte (manche vielleicht auch nur mit einem IQ von 90). Es zeigt, dass die Demokratie mit allen Mitteln zu verteidigen ist, mag sich auch Mängel haben. Aber es gibt keine vollkommene Regierungsform. Von Vollkommenheit ist der Mensch Welten entfernt. Eine Demokratie mit einer Diktatur einzutauschen ist Idiotie. Auf jedem Fall wären die Beitrittverhandlungen mit der Türkei sofort abzubrechen.

 

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Hier einige Auszüge aus verschiedenen Medien

Aus der SZ
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Wie es aussieht, hat sich die Mehrheit der Wähler für die Einführung eines Präsidialsystems in der Türkei ausgesprochen. Das Ergebnis ist äußerst knapp ausgefallen, und man darf annehmen, dass der türkische Präsident gestern Abend sehr erleichtert war – und enttäuscht. Recep Tayyip Erdo?an hat alles auf eine Karte gesetzt, er hat alle Register gezogen, und am Ende wäre die Sache doch fast noch schiefgegangen. So viel Polemik gegen Europa, so viel Denunziation seiner innertürkischen Gegner, all die Repression und Manipulation der Öffentlichkeit – und dann nur ein paar Stimmen mehr als unbedingt nötig. Erdo?an ist ein kümmerlicher Sieger. Ob er das weiß? Wie frei und fair die Abstimmung selbst war, wird sich herausstellen, wenn die wahlbeobachtenden Organisationen ihre Berichte vorstellen. Zwischenfälle in Wahllokalen und Last-Minute-Entscheidungen der Wahlbehörde haben das Vertrauen vieler Wähler in das Ergebnis nicht gerade gestärkt. Die Opposition hat bereits angekündigt, das Ergebnis anfechten zu wollen. Gut möglich, dass es zu weiteren Protesten kommt.
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Kein fairer Wahlkampf

 

So oder so ist klar: Einen fairen Wahlkampf hat es nicht gegeben. Während den Befürwortern des Systemwechsels sämtliche Kanäle offenstanden, wurden die Gegner von der Staatsmacht behindert und verfolgt. Gemessen an diesem minimalen Spielraum ist das Ergebnis des Nein-Lagers ein enorme Leistung. Die türkische Zivilgesellschaft lebt. Ihrem Einsatz ist es zu verdanken, dass Erdo?an mit dem Makel der Verletzbarkeit aus der Abstimmung hervorgeht – anstatt mit dem Nimbus des Unbesiegbaren. Wie wäre die Wahl ausgegangen, wenn der Wahlkampf ein kleines bisschen fairer abgelaufen wäre? Diese unbequeme Frage wird die nächsten Schritte des Präsidenten begleiten.

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http://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/erdo%c4%9fan-ist-ein-k%c3%bcmmerlicher-sieger/ar-BBzVqXk?li=BBqg6Q9&ocid=mailsignout

Aus MSN
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Erdogan will Todesstrafe auf Tagesordnung setzen

 

Die Wahlkommission der Türkei erklärt das Ja-Lager zum Sieger des Verfassungsreferendums. Erdogan spricht von einer „historischen Entscheidung“. Die Wiedereinführung der Todesstrafe sei jetzt seine „erste Aufgabe“. Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hat das „Ja“-Lager zum Sieger des Referendums über ein Präsidialsystem in der Türkei erklärt. Das Volk habe eine „historische Entscheidung“ getroffen und der Verfassungsänderung zugestimmt, sagte Erdogan am Sonntagabend in Istanbul.
[…]
Ministerpräsident Yildirim beschwor die Einheit des Volkes. „Wir sind eine Nation“, sagte er. „Wir werden unsere Einheit und Solidarität wahren.“ Er fügte hinzu: „Es gibt keine Verlierer dieser Volksabstimmung. Gewonnen hat die Türkei und mein edles Volk.
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http://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/erdogan-will-todesstrafe-auf-tagesordnung-setzen/ar-BBzUdkd?li=BBqg6Q9&ocid=mailsignout

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Aus Tagesschau.de

Nur ein Pyrrhus-Sieg

 

Mit Eskalation und Polarisierung hat Erdogan seine Macht ausgebaut, dieses Rezept wird er weiter nutzen. Langfristig drohten der Türkei deswegen Verwerfungen. Der Erfolg des Referendums sei nur ein Pyrrhus-Sieg. Um kurz vor 23 Uhr Ortszeit hat er sich zum Wahlsieger erklärt. Recep Tayyip Erdogan bekommt, wonach es ihn so sehr gelüstet: Macht und noch mehr Macht. Der 63-jährige Präsident fährt einen Pyrrhus-Sieg ein. Das türkische Volk ist tief gespalten, die Beziehungen zur EU sind zerrüttet, das Verhältnis zu Deutschland ist auf dem Tiefpunkt.

Die erste wichtige Botschaft des Wahlsiegers lautet: Wir werden jetzt über ein Referendum zur Wiedereinführung der Todesstrafe entscheiden. Erdogans Strategie ist aufgegangen: Polarisieren, Eskalieren, Stimmung machen. Der Wahlkampf war unfair, der Präsident missachtete sein verfassungsmäßiges Neutralitätsgebot, die Ja-Sager bedienten sich schamlos staatlicher und öffentlicher Mittel, um für ihre Sache zu werben. „Na und“, sagt eine Mehrheit der Urnengänger, für sie ist Erdogan eine Lichtgestalt, ein selbstbewusster und starker Führer.
Der Sieg ist knapp, und der Sieg ist eine Niederlage, zuallererst für die Demokratie in der Türkei. Zu viel Macht mit zu wenig Kontrolle wird in die Hände einer einzigen Person gelegt. Ge­schichte wiederholt sich in Variationen. Europa und Südamerika haben die Konzentration von Macht in den Händen von Populisten und Demagogen teuer bezahlen müssen. Möge der Türkei dieses Los erspart bleiben.

Ein Kommentar von Reinhard Baumgarten, ARD-Studio Istanbul
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http://www.tagesschau.de/ausland/erdogan-referendum-101.html

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Aus MSN

Dieser Sieg Erdogans ist eine Niederlage


Der Präsident auf allen Kanälen, eingeschüchterte Gegner – und dennoch wollte ihm die Hälfte der Wähler nicht folgen. Ein allseits verehrter Herrscher, dem das Volk freie Hand gibt, ist Erdogan nicht. Die Opposition fordert eine Neuauszählung zahlreicher Stimmen beim türkischen Verfassungsreferendum. Doch Präsident Recep Tayyip Erdogan hat schon den Sieg erklärt, ebenso die Wahlkommission in der Türkei.

Auf den ersten Blick ist es ein Ja für Erdogan selbst. Ganz persönlich. Denn nach einer Umfrage des Instituts Gezici Research wussten 80 Prozent der AKP-Anhänger nicht, worum es bei der geforderten Verfassungsänderung überhaupt geht.

Sie stimmten dafür, weil es der Staatspräsident von ihnen forderte. Jener Mann, der die Türkei seit 2003 zeitweise entscheidend voranbrachte, der ihr Wirtschaftswachstum bescherte, eine modernere Infrastruktur und eine bessere Gesundheitsversorgung auch für die Ärmsten. Es ist sein Sieg. Auf den ersten Blick.
Auf den zweiten Blick ist dieser Sieg eine Niederlage. Fast ein Jahr lang drängte Erdogan sein Volk zum Ja, drohte, warnte, mahnte, entließ Hunderttausende Beamte, Lehrer, Richter, verhaftete mehr als hundert Journalisten, ließ fast alle kritischen Medien schließen oder zugrunde gehen, bis sie in regierungstreue Hände wanderten.
Er sorgte dafür, dass Befürworter eines Nein in der Öffentlichkeit so gut wie nicht zu Wort kamen; entvölkerte die Kurdengebiete militärisch und zwang zahllose seiner überzeugtesten Gegner ins Ausland.
Er schickte ganze Fraktionen der Opposition ins Gefängnis; diffamierte Gegner seiner Verfassungsänderung durchgängig als Terroristen; zettelte diplomatische Krisen an, damit sich die Türken weltweit bedroht fühlen sollten.
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Und das Ergebnis: ein nur hauchdünner Vorsprung.

 

Wie hätte das Ergebnis ausgesehen, wenn es ein fairer Wahlkampf ohne Ausnahmezustand gewesen wäre? Aller Wahrscheinlichkeit nach hätte Erdogan dramatisch verloren.
Kein Parlament der Welt könnte eine Verfassungsänderung auf eine derart schwache Mehrheit gründen. Selbst wenn Erdogan die Türken mit aller Gewalt zu einem Liebesbeweis nötigt – der allseits verehrte Herrscher, dem das Volk in allem freie Hand geben will, ist Erdogan nicht. Und er wird es nie werden. Das ist jetzt dokumentiert. Ganz gleich, was zukünftig in der Verfassung steht.
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http://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/dieser-sieg-erdogans-ist-eine-niederlage/ar-BBzUng3?li=BBqg6Q9&ocid=mailsignout

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Gruß Hubert

Montag, 17. April 2017

Erdogan ist ein kümmerlicher Sieger

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Heute hörte ich im österreichischen Rundfunk, wie Erdogan (wohl vor einer großen Menge, nehme ich an) brüllte: die Todesstrafe ist die erste Augabe, wollt ihr sie – darauf ja logisch bei seinen Anhängern ein tausendfaches JA. Jeder weiß an was das erinnert.

Erdogan sprach von einer „historischen Entscheidung“ JA zum Verfassungsreferendums gesagt zu haben. In Wirklichkeit will er nur alle Macht für sich haben. Es ging nur um ihn allein.

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Außerdem wurde berichtet dass es in den Städten ein klares Nein gab und auf dem Land ein klares Ja. Es ist bekannt, dass es auf dem Land konservative und autoritäre Tendenzen gibt. Intelligent ist das jedenfalls nicht, wenn man alle Macht in eine Hand gibt, so kann Erdogan nach Belieben das Parlament auflösen, er hat die Justiz in seiner Hand u.v.a. mehr. Diese Leute können von mir aus gerne beleidigt sein, wenn ich sie nicht für sehr intelligent halte (manche vielleicht auch nur mit einem IQ von 90). Es zeigt, dass die Demokratie mit allen Mitteln zu verteidigen ist, mag sich auch Mängel haben. Aber es gibt keine vollkommene Regierungsform. Von Vollkommenheit ist der Mensch Welten entfernt. Eine Demokratie mit einer Diktatur einzutauschen ist Idiotie. Auf jedem Fall wären die Beitrittverhandlungen mit der Türkei sofort abzubrechen.

Hier einige Auszüge aus verschiedenen Medien

Aus der SZ
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Wie es aussieht, hat sich die Mehrheit der Wähler für die Einführung eines Präsidialsystems in der Türkei ausgesprochen. Das Ergebnis ist äußerst knapp ausgefallen, und man darf annehmen, dass der türkische Präsident gestern Abend sehr erleichtert war – und enttäuscht. Recep Tayyip Erdo?an hat alles auf eine Karte gesetzt, er hat alle Register gezogen, und am Ende wäre die Sache doch fast noch schiefgegangen. So viel Polemik gegen Europa, so viel Denunziation seiner innertürkischen Gegner, all die Repression und Manipulation der Öffentlichkeit – und dann nur ein paar Stimmen mehr als unbedingt nötig. Erdo?an ist ein kümmerlicher Sieger. Ob er das weiß? Wie frei und fair die Abstimmung selbst war, wird sich herausstellen, wenn die wahlbeobachtenden Organisationen ihre Berichte vorstellen. Zwischenfälle in Wahllokalen und Last-Minute-Entscheidungen der Wahlbehörde haben das Vertrauen vieler Wähler in das Ergebnis nicht gerade gestärkt. Die Opposition hat bereits angekündigt, das Ergebnis anfechten zu wollen. Gut möglich, dass es zu weiteren Protesten kommt.

 

Kein fairer Wahlkampf

So oder so ist klar: Einen fairen Wahlkampf hat es nicht gegeben. Während den Befürwortern des Systemwechsels sämtliche Kanäle offenstanden, wurden die Gegner von der Staatsmacht behindert und verfolgt. Gemessen an diesem minimalen Spielraum ist das Ergebnis des Nein-Lagers ein enorme Leistung. Die türkische Zivilgesellschaft lebt. Ihrem Einsatz ist es zu verdanken, dass Erdo?an mit dem Makel der Verletzbarkeit aus der Abstimmung hervorgeht – anstatt mit dem Nimbus des Unbesiegbaren. Wie wäre die Wahl ausgegangen, wenn der Wahlkampf ein kleines bisschen fairer abgelaufen wäre? Diese unbequeme Frage wird die nächsten Schritte des Präsidenten begleiten.

http://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/erdo%c4%9fan-ist-ein-k%c3%bcmmerlicher-sieger/ar-BBzVqXk?li=BBqg6Q9&ocid=mailsignout

 

Aus MSN

Erdogan will Todesstrafe auf Tagesordnung setzen

Die Wahlkommission der Türkei erklärt das Ja-Lager zum Sieger des Verfassungsreferendums. Erdogan spricht von einer „historischen Entscheidung“. Die Wiedereinführung der Todesstrafe sei jetzt seine „erste Aufgabe“. Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hat das „Ja“-Lager zum Sieger des Referendums über ein Präsidialsystem in der Türkei erklärt. Das Volk habe eine „historische Entscheidung“ getroffen und der Verfassungsänderung zugestimmt, sagte Erdogan am Sonntagabend in Istanbul.
[…]
Ministerpräsident Yildirim beschwor die Einheit des Volkes. „Wir sind eine Nation“, sagte er. „Wir werden unsere Einheit und Solidarität wahren.“ Er fügte hinzu: „Es gibt keine Verlierer dieser Volksabstimmung. Gewonnen hat die Türkei und mein edles Volk.

http://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/erdogan-will-todesstrafe-auf-tagesordnung-setzen/ar-BBzUdkd?li=BBqg6Q9&ocid=mailsignout

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Aus Tagesschau.de

Nur ein Pyrrhus-Sieg

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Mit Eskalation und Polarisierung hat Erdogan seine Macht ausgebaut, dieses Rezept wird er weiter nutzen. Langfristig drohten der Türkei deswegen Verwerfungen. Der Erfolg des Referendums sei nur ein Pyrrhus-Sieg. Um kurz vor 23 Uhr Ortszeit hat er sich zum Wahlsieger erklärt. Recep Tayyip Erdogan bekommt, wonach es ihn so sehr gelüstet: Macht und noch mehr Macht. Der 63-jährige Präsident fährt einen Pyrrhus-Sieg ein. Das türkische Volk ist tief gespalten, die Beziehungen zur EU sind zerrüttet, das Verhältnis zu Deutschland ist auf dem Tiefpunkt.



Die erste wichtige Botschaft des Wahlsiegers lautet: Wir werden jetzt über ein Referendum zur Wiedereinführung der Todesstrafe entscheiden. Erdogans Strategie ist aufgegangen: Polarisieren, Eskalieren, Stimmung machen. Der Wahlkampf war unfair, der Präsident missachtete sein verfassungsmäßiges Neutralitätsgebot, die Ja-Sager bedienten sich schamlos staatlicher und öffentlicher Mittel, um für ihre Sache zu werben. „Na und“, sagt eine Mehrheit der Urnengänger, für sie ist Erdogan eine Lichtgestalt, ein selbstbewusster und starker Führer.
Der Sieg ist knapp, und der Sieg ist eine Niederlage, zuallererst für die Demokratie in der Türkei. Zu viel Macht mit zu wenig Kontrolle wird in die Hände einer einzigen Person gelegt. Ge­schichte wiederholt sich in Variationen. Europa und Südamerika haben die Konzentration von Macht in den Händen von Populisten und Demagogen teuer bezahlen müssen. Möge der Türkei dieses Los erspart bleiben.

Ein Kommentar von Reinhard Baumgarten, ARD-Studio Istanbul

http://www.tagesschau.de/ausland/erdogan-referendum-101.html

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Aus MSN

Dieser Sieg Erdogans ist eine Niederlage

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Der Präsident auf allen Kanälen, eingeschüchterte Gegner – und dennoch wollte ihm die Hälfte der Wähler nicht folgen. Ein allseits verehrter Herrscher, dem das Volk freie Hand gibt, ist Erdogan nicht. Die Opposition fordert eine Neuauszählung zahlreicher Stimmen beim türkischen Verfassungsreferendum. Doch Präsident Recep Tayyip Erdogan hat schon den Sieg erklärt, ebenso die Wahlkommission in der Türkei.
Auf den ersten Blick ist es ein Ja für Erdogan selbst. Ganz persönlich. Denn nach einer Umfrage des Instituts Gezici Research wussten 80 Prozent der AKP-Anhänger nicht, worum es bei der geforderten Verfassungsänderung überhaupt geht.
Sie stimmten dafür, weil es der Staatspräsident von ihnen forderte. Jener Mann, der die Türkei seit 2003 zeitweise entscheidend voranbrachte, der ihr Wirtschaftswachstum bescherte, eine modernere Infrastruktur und eine bessere Gesundheitsversorgung auch für die Ärmsten. Es ist sein Sieg. Auf den ersten Blick.
Auf den zweiten Blick ist dieser Sieg eine Niederlage. Fast ein Jahr lang drängte Erdogan sein Volk zum Ja, drohte, warnte, mahnte, entließ Hunderttausende Beamte, Lehrer, Richter, verhaftete mehr als hundert Journalisten, ließ fast alle kritischen Medien schließen oder zugrunde gehen, bis sie in regierungstreue Hände wanderten.
Er sorgte dafür, dass Befürworter eines Nein in der Öffentlichkeit so gut wie nicht zu Wort kamen; entvölkerte die Kurdengebiete militärisch und zwang zahllose seiner überzeugtesten Gegner ins Ausland.
Er schickte ganze Fraktionen der Opposition ins Gefängnis; diffamierte Gegner seiner Verfassungsänderung durchgängig als Terroristen; zettelte diplomatische Krisen an, damit sich die Türken weltweit bedroht fühlen sollten.

 

Und das Ergebnis: ein nur hauchdünner Vorsprung.

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Wie hätte das Ergebnis ausgesehen, wenn es ein fairer Wahlkampf ohne Ausnahmezustand gewesen wäre? Aller Wahrscheinlichkeit nach hätte Erdogan dramatisch verloren.
Kein Parlament der Welt könnte eine Verfassungsänderung auf eine derart schwache Mehrheit gründen. Selbst wenn Erdogan die Türken mit aller Gewalt zu einem Liebesbeweis nötigt – der allseits verehrte Herrscher, dem das Volk in allem freie Hand geben will, ist Erdogan nicht. Und er wird es nie werden. Das ist jetzt dokumentiert. Ganz gleich, was zukünftig in der Verfassung steht.

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Gruß Hubert

Islamkritiker Hamed Abdel-Samad: Treffen vor Moschee läuft aus dem Ruder

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Hier sieht man wieder mal, dass man mit fanatischen Muslime nicht diskutieren kann. Sie gehen auf rationale Argumente nicht ein wie sie Hamed Abdel Samad bringt. Außer Anfeindungen und Beleidigungen kommt nichts dabei heraus. Auch seine Begleiterin / Moderatorin scheint ihn nicht zu verstehen. Hamed Abdel Samad will als Publizist nichts anderes als seine Meinung frei zur Geltung bringen. Die Muslima, die am Anfang mit Hamed diskutiert, zeigt, dass sie in Wirklichkeit vom Islam und dem Koran keine Ahnung hat, sie weiß zum Beispiel nicht was in Sure 33 steht. Hamed hat es im Kopf. Wie soll man mit so jemand diskutieren? Die Muslima stellt Mohamed als großen Frauenbefreier dar, was man als Umkehrung der Wirklichkeit bezeichnen muss.

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Gruß Hubert

Warum genügen 25.000 Tote von Dresden nicht?

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Regelmäßig wollen Nazis am 13. Februar die Opfer des Feuersturms gegen die Einmaligkeit der Naziverbrechen aufrechnen. 25.000 Opfer genügen ihnen nicht. Die werden auch gerne bis zu 500.000 hochgerechnet.

Als ob die Zahl von 25.000 Toten binnen weniger Stunden nicht entsetzlich genug wäre.

Wobei Nazis, die ja auch oft Holocaustleugner sind, die Opfer von 6 Millionen Juden (inklusive auch anderer, Sinti und Roma, Homosexuelle, „Asoziale“, wo auch Alkoholiker dazugerechnet wurden… Euthanasieopfer noch extra, usw.) herunter bis auf 300.000 dividieren. Jeder Kommentar erübrigt sich da. Dialog wird da unmöglich und unsinnig.

Der damalige Oberbürgermeister Ingolf Roßberg berief eine hochkarätige Historikerkommission um den wilden Spekulationen Fakten entgegenzusetzen. Ihre Aufgabe war es, die Zahl der Opfer nach allen möglichen Kriterien zu ermitteln.

Experten um den Militärhistoriker Rolf-Dieter Müller untersuchten die erhaltenen schriftlichen Quellen.

Aus Welt.de
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14. Februar 1945: Dresden brannte noch, als Hilfskommandos die Toten bargen und zu den Sammelplätzen brachten
14. Februar 1945: Dresden brannte noch, als Hilfskommandos die Toten bargen und zu den Sammelplätzen brachten
Quelle: picture-alliance / akg-images
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Mit hässlicher Regelmäßigkeit wird jedes Jahr vor dem 13. Februar um die Zahl der Opfer des Feuersturms in Dresden gestritten. Dabei besteht doch schon längst düstere Klarheit darüber.

Das Muster ist stets ähnlich: Sobald ein mehr oder weniger runder Jahrestag des 13. Februar 1945 näher rückt, melden sich, früher in Leserbriefen und an Stammtischen, heute im Internet „Skeptiker“ zu Wort. Die offiziell angegebene Zahl von bis zu 25.000 Opfern des fürchterlichen Dreifachluftangriffs „könne“ nicht stimmen, sei viel zu niedrig.

So auch jetzt, nachdem der Berliner Künstler Yadegar Asisi ein beeindruckendes Panorama „Dresden 1945 – Tragödie und Hoffnung einer europäischen Stadt“ der Öffentlichkeit vorstellte. Er hatte sich dabei die Ergebnisse der zur Ermittlung der Opferzahl berufenen Historikerkommission zu eigen gemacht.

 

Bei vielen Redaktionen, die über Asisis Werk berichtet hatten, trafen daraufhin Mails ein, außerdem zahlreiche Kommentare unter Online-Artikeln, die alle in etwa dasselbe behaupteten: Diese Zahl sei viel zu niedrig, man könne sie getrost verfünffachen oder „gleich eine Null anhängen“.

Das Kalkül ist durchsichtig: So soll Skepsis an den Ergebnissen der Kommission gestreut werden, vor allem bei Journalisten, die sich mit der Materie nicht auskennen. Dafür verfassen fachlich durch nichts ausgewiesene Aktivisten sogar seitenlange Pamphlete, in denen wüste Behauptungen aufgestellt werden.

Zwar stellt man, forscht man den Namen dieser Personen nach, schnell fest, dass sie fast immer vom äußersten rechten Rand stammen. Oft haben sie sich zuletzt etwa zu Pegida zustimmend geäußert oder typisch rechtsextreme Geschichtsklitterungen verbreitet.

 

Doch solche kruden Ansichten sind nicht automatisch Argumente gegen ihre Zweifel an den Ergebnissen der Historikerkommission. Zumal sie vermeintlich gut belegt daherkommen, oft mit Fußnoten versehen und mit zahlreichen Zeitzeugenschilderungen ergänzt.

Ohne Zweifel war der Untergang des alten Dresden am 13. und 14. Februar 1945 ein Schock. In knapp 15 Stunden, vom Abwurf der ersten britischen Markierungsbomben um 22.03 Uhr bis zum Abflug der letzten US-Tagbomber gegen 12.38 Uhr, ging eine bis dahin fast unbeschädigte Großstadt im Feuersturm zugrunde. Die Wucht der Zerstörung prägte alle, die den Angriff überlebten.

Zwar war die Attacke nicht die schwerste auf eine deutsche Stadt im Zweiten Weltkrieg. Hamburg, Berlin, Essen, Duisburg und Dortmund traf es schlimmer, wenn man die Zahl der angreifenden Bomber oder die Menge der abgeworfenen Spreng- und Brandladungen in Rechnung zieht. Gemessen am Anteil der zerstörten Gebäude war das Schicksal von Düren, Paderborn und Köln weitaus härter als das von Dresden.

 

Dennoch ist kein anderer Bombenangriff so symbolisch geworden wie der vom 13. und 14. Februar 1945. Das liegt vor allem an den Spekulationen über die Zahl der Opfer. Bereits unmittelbar nach dem Ende der Angriffe nannten schwedische Zeitungen nach dem Hörensagen 100.000 bis 200.000 Tote.

Das steigerte sich im Laufe der Jahre, bis schließlich im Frühjahr 2000 der mehrfach vorbestrafte Rechtsterrorist Manfred Röder unter dem Beifall älterer Dresdner im Stadtmuseum behauptete, der Angriff habe 480.000 Menschenleben gefordert. Vom Dresdner Bombenholocaustsprachen mehrfach Mitglieder der sächsischen NPD.

Um solchen wilden Spekulationen Fakten entgegenzusetzen, berief der damalige Oberbürgermeister Ingolf Roßberg eine hochkarätige Historikerkommission. Ihre Aufgabe war es, die Zahl der Opfer nach allen möglichen Kriterien zu ermitteln.

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Der Historiker Rolf-Dieter Müller leitete die Historikerkommission, die die Folgen des Bombardements analysierte
Der Historiker Rolf-Dieter Müller leitete die Historikerkommission, die die Folgen des Bombardements analysierte
Quelle: picture-alliance/ dpa
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Dazu untersuchten die Experten um den Militärhistoriker Rolf-Dieter Müller zunächst die erhaltenen schriftlichen Quellen. Die nationalsozialistischen Behörden meldeten während der Aufräumungsarbeiten mehrfach nacheinander die aktuelle Zahl der geborgenen Toten.

Am 10. März 1945 kamen sie auf 18.375 Opfer, am 20. März auf 20.204 und am 31. März schließlich auf 22.096. In den folgenden Jahrzehnten wurden noch etwa 2000 weitere Leichen in verschütteten Kellern entdeckt – das entsprach recht genau der Schätzung vom 15. März 1945, die von insgesamt 25.000 Toten ausging.

Dazu passte die Zahl von 19.000 identifizierten Opfern, die bis April 1945 vor allem auf zwei Dresdner Friedhöfen beigesetzt wurden. Einschließlich der Asche von 6865 Menschen, deren Leichen auf dem Altenmarkt verbrannt worden waren, um die Seuchengefahr zu bannen.

 

Ein zweiter wesentlicher Ansatz war die Beurkundung von Sterbefällen. In einem hochbürokratisierten Land wie Deutschland verschwand niemand spurlos, auch nicht im Zweiten Weltkrieg. Irgendwann mussten Verwandte, schon um Erbscheine zu bekommen oder Rentenansprüche zu begründen, bei Gericht eine Todeserklärung beantragen – und erzeugten damit einen Nachweis des Verbleibs der jeweiligen Person.

Auch bei weiter Auslegung der Kriterien konnten rund 8000 standesamtlich beurkundete Sterbefälle dem Luftangriff von Mitte 1945 zugeordnet werden, weitere 10.000 Personen wurden gerichtlich für tot erklärt, übrigens zum allergrößten Teil in Dresden selbst. Mit einer sicherheitshalber angenommenen zehnprozentigen Dunkelziffer konnte man von rund 20.000 Toten ausgehen.

 

Entscheidend für fast alle Skeptiker war stets die Behauptung, unzählige Opfer seien während des Feuersturms, der Dresden auffraß, „spurlos“ verbrannt. Doch war das überhaupt möglich?

Wie in einem Krematorium

In modernen Krematorien werden Leichname bei etwa 850 Grad und kontinuierlicher Energiezufuhr in Form von Erdgas binnen einer Stunde eingeäschert. Rückstandslos verbrennen sie aber nicht, die großen Knochen bleiben fast immer erhalten und werden vor der Beisetzung kleingemahlen. Für eine wirklich rückstandslose Verbrennung sind Temperaturen von mehr als 2000 Grad notwendig.

Während des Feuersturms am frühen Morgen des 14. Februar 1945 wurden in Dresden zwar zeitweise Temperaturen im Freien von bis zu 900 Grad erreicht. In geschlossenen Räumen fanden sich sogar Indizien für bis zu 1200 Grad.

Für noch höhere Werte gibt es aber keine Belege; sie sind auch unwahrscheinlich, da sie bei Bränden von Holz und Fachwerk nicht zu erreichen sind. Eine massenhafte „rückstandslose“ Verbrennung menschlicher Körper kann ausgeschlossen werden.

Das Gleiche gilt für die gelegentlich behauptete „heimliche“ Bestattung von Zehntausenden von Körpern. Die angeblichen Flächen erwiesen sich als Rodungen, die schon 1944 angelegt worden waren. Außerdem hat sich nie ein Zeuge gemeldet, der an diesen vermeintlichen Massenbeisetzungen mitgewirkt haben wollte. Außerdem: Welchen Grund hätte Goebbels gehabt, eine höhere Totenzahl zu verschweigen?

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Rund 2670 Tonnen Bomben warfen britische und amerikanische Flugzeuge über Dresden ab
Rund 2670 Tonnen Bomben warfen britische und amerikanische Flugzeuge über Dresden ab
Quelle: picture alliance / Everett Colle
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Eine letzte, in ihrem Zynismus allerdings schwer erträgliche Überlegung führte zum selben Ergebnis. Auf Dresden wurden am 13. und 14. Februar 1945 insgesamt 1480 Tonnen Spreng- und 1190 Tonnen Brandbomben abgeworfen, insgesamt rund 2670 Tonnen.

Bei Luftangriffen auf andere deutsche Städte, in denen Feuerstürme wüteten, kamen pro Tonne Bomben nachweislich zwischen 11,3 und 14,5 Menschen ums Leben. Diese Werte stehen für Hamburg 1943, Darmstadt 1944 und Pforzheim 1945 fest und werden nicht einmal von Rechtsextremisten in Zweifel gezogen.

Selbst wenn man den Maximalwert der klimatisch extremen Ereignisse in Hamburg zugrunde legt, als die Stadt nach wochenlanger Dürre trocken wie Zunder war, wäre theoretisch mit maximal 38.000 Toten in Dresden zu rechnen. Doch hier war es kalt, als der Luftangriff losbrach, und es lag Schnee. Die Häuser hatten sich nach einem feuchten Herbst und langen Winterwochen mit Feuchtigkeit vollgesogen.

 

Warum in Dresden angeblich fünf bis achtmal mehr Menschen pro Tonne Bomben getötet worden sein sollen, ist nicht nachvollziehbar. Dagegen ist es einleuchtend, von einer Zahl von etwa zehn Toten pro Tonne Bomben auszugehen.

Wie man es auch dreht und wendet: Die Ergebnisse der Historikerkommission um Rolf-Dieter Müller sind überzeugend. Die dagegen vorgebrachten „Argumente“ erweisen sich jedoch als Irrtümer, Fehlschlüsse oder extrem unwahrscheinliche Behauptungen.

Dennoch werden sie rund um den 70. Jahrestag der schrecklichen Fasnachtsnacht 1945 wieder geglaubt werden. Als ob die Zahl von 25.000 Toten binnen weniger Stunden nicht entsetzlich genug wäre.

Von Sven Felix Kellerhoff
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Warum genügen 25.000 Tote von Dresden nicht?

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Gruß Hubert

 

Freitag, 7. April 2017

Friedenskundgebung am Breitscheidplatz – auch mit Islamisten

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Es wird ja immer wieder gehetzt gegen Linke, so auch in dieser Situation zu recht gegen den Regierenden Bürgermeister von Berlin Müller (SPD). Wobei ich die SPD nicht mal zu „richtigen“ Linken rechne. Aber egal, es ist zu kritisieren, wenn man an einer solchen Kundgebung teilnimmt, wo auch Islamisten anwesend sind, die vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Gerade auch zum gegebenen Anlass, wo der 12 Opfer vom Breitscheidplatz gedacht werden sollte, die ja Opfer eines Islamisten waren.

Aber im gleichen Atemzug müsste man auch die „lieben Christen“ von der katholischen und evangelischen Kirche kritisieren! Die Kirchen sagten nämlich den kritisierten Vereinen Unterstützung zu!

Außerdem kritisierte nur die AfD und die Junge Union die Kundgebung. Wo blieb die Mutterpartei der CDU?

Es war überhaupt höchst skandalös wie wenig ehrerbietend und pietätlos man mit den Opfern bzw. mit deren Angehörigen umging. Man wollte alles so still wie möglich über die Bühne gehen lassen. Da bekamen Angehörige nach drei Wochen Rechnungen für die Leichenbeschau. Beschämend!

Aber gegen den Islam durfte man auf keinem Fall etwas sagen. Der Islam ist ja soooo friedlich, nicht?

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Vertreter verschiedener Religionen stehen am 16.03.2017 in Berlin auf dem Breitscheidplatz an der Gedenkstätte für die Opfer des Terroranschlages. (Quelle: dpa/Paul Zinken)

Zentralrat der Juden hatte Müller zu Absage aufgerufen Regierender Bürgermeister will zur Friedenskundgebung kommen

16.03.17

Berlins Regierender Bürgermeister Müller will am Donnerstag zu einer Friedensdemo auf dem Breitscheidplatz kommen. Doch für Empörung sorgt, dass der Veranstalter sowie drei Vereine wegen Kontakten zu Islamisten vom Verfassungsschutz beobachtet werden.

Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) wird trotz Kritik einiger jüdischer Organisationen an der Friedenskundgebung auf dem Breitscheidplatz am Donnerstagabend teilnehmen. Auf Anfrage von rbb|24 teilte eine Sprecherin des Senats mit, dass Müller die Einladung nicht ausschlage. „Die Veranstalter setzen damit ein Zeichen für Toleranz, Weltoffenheit und Vielfalt in Berlin“, heißt es.

In der Stellungnahme wird nicht auf die Vorwürfe eingegangen, die jüdische Organisationen bereits am Mittwoch erhoben. Das American Jewish Committee Berlin (AJC) hatte es als „alarmierend“ bezeichnet, dass vier Vereine an der Kundgebung teilnehmen wollten, die wegen Kontakten zu Islamisten vom Verfassungsschutz beobachtet werden – darunter einer der Veranstalter.

 

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http://www.rbb-online.de/politik/beitrag/2017/03/breitscheidplatz-friedenskundgebung-islamisten.html

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Kundgebungsort sei „wichtiges Signal“

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Dass die Kundgebung am Breitscheidplatz stattfinde, nannte die Sprecherin mit Blick auf den Terroranschlag vom 19. Dezember „ein wichtiges Signal“. Vor drei Monaten waren auf dem Breitscheidplatz bei einem Terroranschlag zwölf Menschen gestorben und 65 weitere verletzt worden.

Zu der Tat bekannte sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Im Aufruf zu der Kundgebung wurde der Anschlag nicht erwähnt.

(Anmerkung: WARUM NICHT???)

 

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hatte Müller aufgerufen, nicht an der Veranstaltung teilzunehmen. In einem Schreiben an Müller habe sich der Zentralrat „irritiert“ über dessen geplante Teilnahme am Berliner Breitscheidplatz geäußert, berichtet die „Jüdische Allgemeine“. Müller soll auf der Veranstaltung ein Grußwort sprechen.

 

Kirchen sagen kritisierten Vereinen Unterstützung zu

 

Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche teilen die Vorwürfe nicht und haben die Kritik an der Friedenskundgebung zurückgewiesen. Die Sprecherin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Heike Krohn-Bräuer, sagte der Nachrichtenagentur epd, der Imam der Neuköllner Begegnungsstätte NBS, die zu der Veranstaltung gemeinsam mit der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirchengemeinde eingeladen hatte, habe sich klar gegen Islamisten gewandt. „Es ist uns wichtig, mit all denjenigen das Gespräch zu suchen und mit denjenigen in den Moscheen zusammenzuarbeiten, die sich für ein friedliches Miteinander der Religionen (Anmerkung: ha ha ha), sich innerhalb ihrer Gruppierungen für eine klare Abgrenzung gegen den Islamismus einsetzen“, sagte Krohn-Bräuer.

Frank-Peter Bitter, Geschäftsführer des Diözesanrates der Katholiken im Erzbistum Berlin, sagte, es sei „ein Geschenk“, dass mehr als 20 verschiedene religiöse Gruppen mit ihrer konfessionellen Unterschiedlichkeit gemeinsam für den Frieden beten.

 

Kritik von Junger Union und AfD

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Scharfe Kritik an Müllers Auftritt kommt auch von der Jungen Union, die zur CDU gehört. Es sei „nicht hinnehmbar, dass der Berliner Senat Organisationen, deren Ideologie religiöse Gewalt gutheißt und antidemokratisch und antisemitisch ist, salonfähig macht, indem der Regierende Bürgermister mit ihnen auftritt“, heißt es in einer Erklärung.

Es werde zugelassen, dass der islamistische Terroranschlag im Dezember „für genau die Ideologie instrumentalisiert wird, die ihn zu verschulden hat. Das ist ein Schlag ins Gesicht der Opfer und Hinterbliebenen.“ Müller müsse auf den Auftritt verzichten.

Ähnlich äußerte sich AfD-Fraktionschef Georg Pazderski. Er warf Müller zudem Instinktlosigkeit vor. Es sei grotesk, dass drei Monate nach dem Terroranschlag eine von islamistischen Gruppen mitorganisierte Kundgebung auf dem Breitscheidplatz stattfinden dürfe.

 

Für weltoffenes Berlin oder gegen Hetze

 

Laut Polizei wurde die Veranstaltung als Kundgebung gegen ein „Anwachsen der Hetze gegen Migranten, Muslime und Flüchtlinge“ von dem Verein Neuköllner Begegnungsstätte (NBS) angemeldet. Dazu seien vom Veranstalter rund 1.000 Teilnehmer ab 18 Uhr angekündigt worden, sagte ein Polizeisprecher. Weitere Veranstaltungen seien zu der Zeit am Breitscheidplatz nicht angemeldet.

Im öffentlichen Aufruf wird hingegen unter dem Motto „Religionen für ein weltoffenes Berlin“ zu der Kundgebung eingeladen. Dort heißt es, ein „breites Bündnis von Christen, Muslimen, Juden sowie Vertreterinnen und Vertreter vieler weiterer Berliner Religionsgemeinschaften“ wolle dort „ein Zeichen für Frieden und Toleranz“ setzen.

 

Vier Vereine werden vom Verfassungsschutz beobachtet .

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Den Veranstalter NBS, auch bekannt als „Dar as-Salam Moschee“ – führt der Verfassungsschutz unter der Überschrift „legalistischer Islamismus“ (im Gegensatz zum Salafismus, gewaltbefürwortendem Islamismus und gewaltausübendem Islamismus).

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Weitere teilnehmende Vereine werden vom Verfassungsschutz beobachtet, weil sie mit Anhängern der Muslimbruderschaft bekannt seien. (Anmerkung: die Muslimbruderschaft ist ja ganz extrem, Hamed Abdel Samad stuft sie als faschistisch ein). Dazu zählt das Islamische Kultur und Erziehungszentrum Berlin e.V. (IKEZ), das Interkulturelle Zentrum für Dialog und Bildung e.V. (IZDB), das Teiba Kulturzentrum e.V. (TKZ) sowie auch die Begegnungsstätte NBS. Das IKEZ sei zudem der „Berliner Treffpunkt von Hamas-Anhängern“, heißt es im Verfassungsschutzbericht von 2015. Die Palästinenser-Organisation wird von der EU als Terrorgruppierung eingestuft, die ihre Ziele mit Gewalt durchsetze.

 

Friedenskundgebung am Breitscheidplatz – auch mit Islamisten


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Siehe auch:

Anschlag am Breitscheidplatz mit keinem Wort erwähnt

 

Der jüdische Verein American Jewish Committee Berlin (AJC) nannte die Teilnahme dieser Vereine am Mittwoch „alarmierend“ und kritisierte, dass weder auf den Veranstaltungsflyern noch im Kundgebungsaufruf an den Anschlag vom 19. Dezember auf dem Breitscheidplatz hingewiesen werde. „Es wird lediglich generisch zur Andacht an ‚Opfer von Gewalt im Namen von Religionen‘ aufgerufen“, heißt es auf der Webseite des Vereins.

Es sei zudem unverständlich, dass der NBS in seinem Aufruf davon schreibt, dass „Verfassungsfeinde den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft gefährden“ und gleichzeitig von Islamisten unterstützt werde, die verfassungsfeindliche Ziele verfolgten, teilte AJC mit. Die Senatskanzlei war zu den Vorwürfen am Mittwochabend nicht mehr erreichbar.

http://www.rbb-online.de/politik/beitrag/2017/03/breitscheidplatz-friedenskundgebung-islamisten.html

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Gruß Hubert