Sonntag, 23. Oktober 2011

Nordring – Grunderwerb?

In einem Leserbrief vom 11.10.2011 an die Neue Südtiroler Tageszeitung widerspricht Hanspeter Niederkofler als Sprecher der Grünen Ratsfraktion der Aussage des Bürgermeisters.


Zitat:
“In Ihrem heutigen Artikel zum Thema Nordringverlegung/Südausfahrt steht, der Bürgermeister habe in dieser Frage die Gruppensprecher „allesamt auf seine Seite gezogen“ und alle Parteien seien dafür, der Ausfahrt Richtung Bruneck Priorität einzuräumen und die Nordringverlegung auf unbestimmte Zeit aufzuschieben.” Zitat Ende

Mir stößt da sauer auf, dass laut Bürgermeister die Nordringverlegung auf “unbestimmte Zeit” aufgeschoben werden soll.
In den Dolomiten vom 21.10.2011 liest man wieder, dass es nach Gesprächen mit Grundeigentümern (zum Teil mittels Vertragsurbanistik) vielleicht zu einer Lösung in “absehbarer Zeit” kommen könnte. Diese Gespräche hätte man schon vor einigen Jahren aufnehmen können, ja müssen, spätestens nach der Zusage des Landes von 1,5 Millionen Euro für den Straßenbau. Warum erst jetzt? Diese unkonkreten, abstrakten und verschwommenen Zeitaussagen (unbestimmte Zeit, absehbare Zeit) deuten leider wieder darauf hin, dass man zum x-ten Mal wieder Zeit gewinnen will. Landesrat Florian Mussner sagte wieder in einem Interview  der Neuen Südtiroler Tageszeitung am 09.09.2011, die Nordringverlegung sei in der Prioritätenliste ganz weit nach hinten gerutscht und dass diese
im „Programm nicht vorgesehen ist“. Welches Spiel wird da eigentlich betrieben? 

Man muss dazu wissen, dass das Nordringproblem seit 30 Jahren besteht und dem ursprünglich gleiche Priorität mit der Südausfahrt eingeräumt wurde. Seit ca. 10 Jahren ist die Bürgerinitiative wieder intensiv dabei, eine Lösung des Problems zu fordern. Wir werden sehen, wann endlich ein großer Schritt für die Nordringverlegung gemacht wird und daran die Ernsthaftigkeit zur Lösung des Problems von Seiten des Bürgermeisters und ggf. auch der übrigen Volksvertreter ermessen können. Ich halte fest, dass wir jetzt Oktober 2011 schreiben und hoffe sehr, dass wir nicht in einigen Jahren immer noch auf demselben Punkt stehen, dass der Grunderwerb noch immer nicht über die Bühne gegangen ist. Denn das Problem ist immer noch dasselbe - schon vor 7 bis 8 Jahren gab man an, dass das Geld fehle.

Donnerstag, 20. Oktober 2011

NORDRING

Verkehrsverlagerung
auf die NORD-"UMFAHRUNG"

Es ist schon sehr verwunderlich, wie leicht es sich manche Leute in Bruneck mit den Verkehrsproblemen machen. Für sie geht es nur darum den Verkehr von der Stadt auf den über alle Maßen gelobten Ring, die NORD-"UMFAHRUNG" zu verlagern. Das ist für Nordring-Anrainer inakzeptabel und strikt abzulehnen, so lange der Nordring nicht hinter die Industriezone verlegt ist. Für viele scheinen nur das "schöne Städtchen" und der Tourismus in den Köpfen Platz zu haben. Es wird auch ein wichtiges Argument unterschlagen, nämlich der Schwerverkehr, den es im Gegensatz zum Nordring in der Stadt nicht gibt. Wie alle Studien belegen geht vom Schwerverkehr die Hauptbelastung in Bezug auf Lärm- und Abgasemissionen aus. Diese Grenzwerte werden an der NORD-"UMFAHRUNG" am gravierendsten überschritten. Ein perfides Argument ist, dass die Anrainer selbst dahin gebaut hätten. Das stimmt so nicht. Erstens haben schon viele Anrainer beim Bau der angeblichen Umfahrung dort gewohnt, weshalb es auch schon im Jahr 1981 (Presseberichte!)die massiven Proteste gab. Zweitens wurde später in Ermangelung anderer Grundzuweisungen von Seiten der Gemeinde da hingebaut. Außerdem war der Verkehr in den 80-Jahren unvergleichlich geringer. Ich würde heute auf keinen Fall mehr dort hinbauen. Ich stelle mir die Frage zu welcher Kategorie Menschen die Nord-"Umfahrungs"-Anrainer von den "Stadtmenschen" gezählt werden?  Ich stelle mir die Frage zu welcher Kategorie Menschen die Nord-“Umfahrungs“-Anrainer von den „Stadtmenschen“ gezählt werden? Nach dem ewigen Vertröstungen und den Lippenbekenntnissen des Bürgermeisters zu urteilen, nur Zweitkategorie-Status. Ist Lebensqualität am Nordring kein Kriterium? Ich glaube, dass die meisten Leute in Bruneck keine Ahnung haben, wie massiv die Belastung durch den Schwerverkehr als Durchzugsstraße (man beachte die Breite der Straße) ins Ahrntal an der angeblichen und euphimistisch so genannten NORD-"UMFAHRUNG" ist. Ansonsten müsste man dieses Verhalten einen abstoßenden und ekelhaften Egoismus nennen. Der Nordring ist eine Transitstrecke mit massiven Belastungen in einer Wohnzone. Solche Straßen haben in einer Wohnzone nichts zu suchen. Dieses Problem ist entstanden, weil im Jahre 1981 durch die unnachgiebige Haltung des damaligen Bürgermeisters, diese Straße an dieser Stelle gebaut wurde, anstatt dort, wo die Bürgerinitiative Nordring sie heute fordert, nämlich hinter die Industriezone. Das Land wäre schon damals dazu bereit gewesen. Die Verlegung des Nordringes wäre also nur eine Wiedergutmachung einer kolossalen und nicht zukunftsfähigen Fehlplanung. Interessant wäre auch wäre auch zu erfahren wer heute (Oktober 2011) von den Gemeinderäten hinter dem Nordring steht.


Hubert von Wenzl