Montag, 13. Oktober 2008

Finanzkrise - Das Versagen des ungeregelten freien Kapitalmarktes

Was wäre jetzt, wenn nach den (Glaubens-)Lehren des Neoliberalismus vorgegangen würde? Dieser Neoliberalismus, der fast schon religiöse Züge annimmt und Doktrinen vorgibt? Der Steuerzahler kann jetzt das Riesendesaster dieser Zockerbande (mitveranwortlich auch die konservativen Politiker, die diese "Freiheit" immer verteidigten) bezahlen und ausbaden.

Der Markt regelt sich von selbst wie von unsichtbarer Hand geleitet, behaupten die Apologeten des Neoliberalismus. Der Staat soll ja in die Wirtschaft nicht eingreifen, weil das nur schädlich wäre. Der Staat sei da nur ein "störender Fremdkörper".
Dieses neoliberale System würde zusammenkrachen wie ein Kartenhaus. Wenn es nicht auch die Schwächsten träfe, wäre es die beste Medizin, dieses unsinnige, unsoziale System vor die Hunde gehen zu lassen und es auf dem Müllhaufen der Geschichte zu deponieren. Ich sehe nirgends die "unsichtbare Hand" die alles zum Besten regeln würde und Glück und Wohlstand für alle (!!!) bringt. Neoliberalismus, der Glück und Wohlstand für alle bringen würde, ist eine der dreistesten Lügen, die ich kenne.

Nicht auszudenken, wenn jetzt nicht die Staaten eingreifen würden um den Untergang der Wirtschaft und das Versinken der allermeisten in Armut verhindern würde. Der ungeliebte Staat als Retter!! Ungeregelte und ungezügelte Freiheit ist eben nicht gut für ein Gemeinwesen. Leider bleibt dem Staat und damit den Steuerzahlern nichts anderes übrig als massenweise Geld in die Banken hineinzupumpen um das Ärgste zu verhindern. Viele Leute werden so doppelt geschädigt, weil sie Geld verloren haben (z.T. auch für die Rentenvorsorge vorgesehen) und ein anderes mal indem sie mit Steuergeld unverantwortliches Zocken mitfinanzieren müssen. Wo war denn die Aufsicht und Kontrolle?

Wie weit die Interventionen des Staates und er Zentralbanken gelingen, das muss erst abgewartet werden. Das größte Problem ist wohl die Zerstörung des Vertrauens. Vor allem braucht es jetzt Regeln, Regeln, Regeln. Schluß mit Deregulation! Es braucht eine Art TÜV für Finanzprodukte, damit keine Mogelpackungen, Luftschlößer und instransparente Fantasieprodukte verkauft werden können. Der Staat muss das überwachen und sicher nicht Private (die besonders leicht "gekauft" werden können).

Die USA sind auf noch so schäbig, dass sie mittels regelmäßiger Dollar-Abwertungen die hauptsächlich von ihr verursachte Misere zu einem beträchtlichen Teil auf dem Rücken der Europäer abtragen läßt. Das System der USA ist vor allem ein "way auf pump".Wenn ich Geld anlege, dann sicher nur in festverzinsliche Papiere und sicher nicht in Aktien oder Investmentfonds. Lasst doch die oberen Zehntausend dieses Zeugs kaufen!