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- Politik - Tierrechte - Tiere sind nicht unser Besitz - Religionskritik
Dienstag, 27. Februar 2018
Samstag, 24. Februar 2018
Mit populistischen Sprüchen nach oben
Ich möchte mir diesen Heinz Christian Strache mal genauer anschauen. Vor einigen Tage ließ er vermelden er wolle bei den Beamten im öffentlichen Dienst nur mehr jeden Zweiten oder Dritten nachbesetzen. Das ist ja völlig illusorisch, das weiß er auch. Aber es ist eben eine populistische Meldung die bei den Dummen gut ankommt. Dass er in jüngeren Jahren in Neonazi-Kreisen sich bewegte weiß man auch. Inzwischen gibt er sich gemäßigter. Ich bin gespannt welche soziale Maßnahmen diese rechts-konservative Regierung in Österreich trifft. Zu sagen gibt es noch, dass ein Drittel der FPÖ-Abgeordneten Burschenschaften angehören, was bedenklich ist.
.Nun aber zum Porträt über ihn von der FAZ.
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Seit 2005 führt er die rechte FPÖ, in der neuen österreichischen Regierung wird er Vizekanzler. In seiner Jugend verkehrte Strache mit Neonazis. Ein Porträt.
Heinz-Christian Strache, der in der kommenden Woche als österreichischer Vizekanzler und Minister für Beamte und Sport vereidigt werden soll, hat einen weiten Weg zurückgelegt. An die Spitze der rechten FPÖ ist Strache 2005 getreten.
Damals hatte sich der „Regierungsflügel“ unter Jörg Haider abgespalten, während der von der ersten schwarz-blauen Koalition schwer enttäuschte Rest in Umfragen bereits abgeschrieben war. Straches Mantra lautete seither: Nie wieder.
Dass ÖVP-Chef Sebastian Kurz seine Partei von schwarz auf türkis umlackiert hat, dürfte daher auch Strache gefallen, und sei es aus kosmetischen Gründen. Beide haben ihre Gründe, wenn sie nicht von einer schwarz-blauen Neuauflage sprechen, sondern von einem türkis-blauen Erstling.
Strache hat die FPÖ Wahl für Wahl wieder nach oben geführt, indem er sich auf das eine Thema konzentrierte, mit dem man innen Einigkeit erzeugen und außen Protestwähler ansprechen kann: Die Ablehnung von Einwanderung, besonders aus muslimischen Ländern. Die Sprüche, derer sich die FPÖ dabei bediente, waren anstößig und erzeugten Ablehnung. Das ist das Elixier, von dem eine Protestpartei lebt. Ihre klassisch populistische Grundhaltung: Wir mit dem Volk gegen das Establishment.
Strache trat als Rammbock auf, wozu auch sein eher hölzerner Redestil passt. Der geschliffenere Redner und Chefstratege ist Herbert Kickl, der nun als Innenminister ein Schlüsselressort besetzen darf; doch hat der nie die Führungsrolle Straches in Frage gestellt. Straches Ressort ist weniger bedeutend, aber auch ohne Fallstricke (ein schlechtes Abschneiden bei Olympischen Spielen ausgenommen).
Strache ist in zweiter Ehe verheiratet und hat aus erster Ehe zwei Kinder. Er wurde 1969 in Wien geboren und wuchs, bald ohne Präsenz des Vaters, in einfachen Verhältnissen auf. Schon mit sechs Jahren besuchte er ein Internat, da die Mutter erwerbstätig sein musste. In einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung hat er einmal erzählt, wie ihn das Leben dort samt demütigender Strafen härter gemacht, aber auch einen Sinn für Gerechtigkeit geweckt habe.
Erlernt hat er den Beruf des Zahntechnikers. Als Jugendlicher trat er einer schlagenden Pennäler-Burschenschaft bei, nahm an einer Art Wehrsportübungen teil, verkehrte mit Leuten aus dem Wiking-Jugend-Milieu und hatte mit einem notorischen Neonazi, welcher der Vater seiner damaligen Freundin war, zeitweise ein „familiäres Verhältnis“. Er selbst sei nie ein Neonazi gewesen, hat Strache versichert. Was er gepflegt hat, sind die Burschenschaften, aus denen sich heute ein großer Teil des politischen Personals der FPÖ rekrutiert.
.Mit populistischen Sprüchen nach oben
.Hier noch ein paar Details zu Herbert Kickl.
Da ist zum Beispiel Innenminister Herbert Kickl, der ehemalige Generalsekretär der FPÖ. Er ist nun auch Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung. Kickl wird den Staat in Zukunft vor jenen Leuten beschützen müssen, mit denen er sich vor gut einem Jahr noch verabredete, unterhielt, zusammentat. Ende Oktober 2016 trafen sich die selbsternannten „Verteidiger Europas“ zu einem mehrtägigen Kongress in Linz.
„Europäisches Forum Linz“
Ein „Europäisches Forum Linz“ hatte den Kongress organisiert und so beworben: „Der erste österreichische Kongress gegen die ethnokulturelle Verdrängung der europäischen Völker.“ Wer hinter dem „Europäischen Forum Linz“ steckt, ist unbekannt, die Homepage nicht mehr aktiv. Dafür gibt es jetzt eine neue Seite: verteidiger-europas.at. Sie wirbt für die zweite Auflage des Kongresses im kommenden Jahr. Die „Info-Direkt Verlags-GmbH“ ist im Impressum angegeben. „Info Direkt“ ist ein aufwendig produziertes Magazin, das sich in Huldigungen des russischen Präsidenten Putin ergeht, der vor zwei Jahren auch das Cover der ersten Ausgabe zierte. Dazu der Titel: „Wir wollen einen wie Putin“. Zur zweiten Ausgabe steuerte Richard Melisch einen Artikel bei. Er referiert regelmäßig bei rechtsextremen und neonazistischen Gruppen wie dem „Deutschen Kulturwerk“.
Beim Kongress Ende Oktober 2016 war „Info Direkt“ Medienpartner. Zusammen mit dem Online-Magazin „unzensuriert.at“. Das gehört laut österreichischem Verfassungsschutz zum „rechten, nationalistischen Lager“ und verbreitet sowohl „zum Teil äußerst fremdenfeindliche Inhalte und antisemitische Tendenzen als auch verschwörungstheoretische Ansätze“. Kickl holte vor wenigen Tagen einen der Verantwortlichen von „unzensuriert.at“ in sein Kabinett und machte ihn zum Kommunikationschef. Zum Kongress kamen nicht nur Rechtsextreme und vom Verfassungsschutz beobachtete Leute, aber die kamen auch. Herbert Kickl hielt die Eröffnungsrede.
http://www.faz.net/aktuell/politik/fpoe-politiker-haben-kontakte-zum-rechtsextremismus-15366904.html
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Gruß Hubert
Sonntag, 18. Februar 2018
Katholiken im Nationalsozialismus
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Zum Beispiel äußerte sich der Bischof von Würzburg, Ehrenfried, wie folgt:
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Die Kirche stand im 2. Weltkrieg loyal zum Dritten Reich und Hitler. Man muss sich nur einige Aussagen, die Gesinnung und die Weltanschauung einiger Bischöfe anschauen. Es ist einfach unverschämt, wenn heute von kirchlichen Kreisen immer wieder behauptet wird, sie habe Widerstand gegen Hitler geleistet. Aber Ehrlichkeit war ja noch nie eine Stärke der Kirche, dafür Heuchelei und Verlogenheit eine Schwäche.
Zum Beispiel äußerte sich der Bischof von Würzburg, Ehrenfried, wie folgt:
„Da drängt es mich, euch zum Gottvertrauen und zur hingebenden Treue zum
Vaterlande aufzurufen. Die Soldaten erfüllen ihre Pflicht gegen Führer
und Vaterland opferwilligst mit dem Einsatz ihrer ganzen Persönlichkeit
gemäß den Mahnungen der Heiligen Schrift. Mögen sie hinausziehen ins
Feld im Vertrauen auf Gott und unserer Erlöser Jesus Christus.“
. „Ohne Gottesglauben können die Menschen nicht sein. Der Soldat, der drei und vier Tage im Trommelfeuer liegt; braucht einen religiösen Halt. Gottlosigkeit ist Leerheit“
Verfasser dieser Worte war Adolf Hitler, der zugegebenermaßen Experte war. Er richtete diese Worte an Kardinal Faulhaber, der sie 1936 auf dem Obersalzberg zu hören bekam. Dieser war ebenfalls erfahren, denn im Ersten Weltkrieg hatte er unter anderem folgendes verkündet:
„Nach meiner Überzeugung wird dieser Feldzug in der Kriegsthematik für uns das Schulbeispiel eines gerechten Krieges werden. […] Es geht um eine heilige, gerechte Sache, die diesen furchtbaren Einsatz an Blut und Gut wert ist, und jeder einzelne muß jetzt die Sorge des Vaterlandes zu seiner Hauptsorge machen.“
1933 schlossen die deutsche Regierung und der Vatikan ein Konkordat ab, das die Stellung der katholischen Kirche in Deutschland aufwertete.
https://hubwen.wordpress.com/2015/10/07/kirche-im-krieg-teil-1/
https://hubwen.wordpress.com/2015/10/07/kirche-im-krieg-teil-2/
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das war auf der Koppel angebracht
.Aus SZ
Vor 80 Jahren kapitulierte der deutsche Katholizismus: Zwar waren die christlichen Werte zu sentimental für den Männlichkeitswahn der Nationalsozialisten. Aber ihre rigide Moral kam vielen entgegen. Die Kirche bewahrte ihre Unabhängigkeit, schwieg aber meist zu Vernichtungskrieg und Völkermord.
Von Holger Arning
„Das müssen wir den Nationalsozialisten bestimmt zur Ehre anrechnen: ihre Opferbereitschaft bis zum Tode“, schrieb Jakob Clemens, Generalsekretär des Katholischen Jungmännerverbandes, im März 1933. Sein 400.000 Mitglieder starker Verband war immer entschieden gegen Hitler aufgetreten. Jetzt pries Clemens im Kampf gegen die Nationalsozialisten ausgerechnet deren Heroismus als Vorbild: „Diese Bereitschaft zum Heldentum, ja zum blutigen Opfergang für Christus, muss in uns Priestern selbst und in den Herzen unserer Jungmänner wieder lebendig werden.“
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Doch der große, heroische Kampf blieb aus. „Es ist leider nicht zu verneinen, dass das katholische Volk sich, abgesehen von wenigen Ausnahmen, dem neuen Regime mit Enthusiasmus zugewandt hat“, berichtete Cesare Orsenigo, Apostolischer Nuntius in Berlin, am 22. März nach Rom. Einen Tag später stimmte die Zentrumspartei dem Ermächtigungsgesetz zu, und am 28. März nahmen die deutschen Bischöfe frühere Verbote und Warnungen gegenüber dem Nationalsozialismus zurück. Der deutsche Katholizismus hatte kapituliert.
Die Historiker haben dafür zahlreiche Gründe ausgemacht: Hitlers Zugeständnisse an die Zentrumspartei, Angst vor der Gewalt der SA, das Schreckgespenst eines kommunistischen Umsturzes und die Hoffnung, die „Bewegung“ mitgestalten zu können. Kaum in den Blick gerieten dagegen Themen wie die Sexualmoral oder Modelle von Familie und Geschlecht, obwohl diese eng mit Identitäten und Emotionen verbunden sind – und oft entscheidende Faktoren in politischen Kämpfen.
Die Fronten verliefen dabei 1933 nicht nur zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus, sondern auch zwischen vermeintlich modernen Jugendlichen und spießigen Alten, dekadenten Intellektuellen und bornierten Ungebildeten, verweichlichten Stadt- und rückständigen Landbewohnern. Das lässt sich vor allem an Diskussionen über Sittlichkeit und Männlichkeit zeigen.
Die deutschen Bischöfe hatten in der Zeit der Weimarer Republik vielfältige Gefahren für die Sittlichkeit gesehen und etwa die „perverse Propaganda für die Nacktkultur“, körperbetonte Moden und freizügige Kunst energisch bekämpft. In ihren Augen drohte nicht nur die Degeneration der Gemeinschaft, sondern auch der Verlust des Seelenheils. Diese rigide Moral dürfte nicht unwesentlich dazu beigetragen haben, Gläubige vom Klerus zu entfremden und empfänglicher für die nationalsozialistische Propaganda zu machen.
„Bekämpfung der ,Nacktkultur’“
Doch in seiner oft unbestimmten Vielgestaltigkeit warb der Nationalsozialismus zugleich um konservative Katholiken. In seiner Regierungserklärung am 23. März sprach Hitler auch von Sitte und Moral: Die nationale Regierung werde „eine durchgreifende moralische Sanierung an unserem Volkskörper“ vornehmen; Theater, Film, Literatur, Presse und Rundfunk würden „als Mittel zu diesem Zwecke angesehen und demgemäß gewürdigt“.
Der Völkische Beobachter titelte „Endlich energische Bekämpfung von Schmutz und Schund“ und „Bekämpfung der ,Nacktkultur’“.
Das war für viele eine Drohung – für andere aber ein Versprechen, nicht zuletzt für führende Katholiken. Der Münsteraner Theologe Michael Schmaus stand nicht allein, als er 1933 von den Nationalsozialisten eine Verschärfung der Zensur erhoffte. Vorbehalte gegen die tolerante Elitenkultur linksintellektueller Großstädter waren gerade im ländlichen Katholizismus weit verbreitet. Opfer des Nationalsozialismus, die gegen die katholischen Sittlichkeitsvorstellungen verstießen, hatten daher wenig Hilfe von der Kirche zu erwarten.
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Katholiken im Nationalsozialismus
.Das Treiben von Rechtsextremen und Neonazis von heute, überall, nicht nur in Deutschland, besonders auch in den USA, wo dies alles geduldet wird. Dort gibt es Meinungsfreiheit ohne Grenzen. Man darf da auch zu Gewalt aufrufen oder dass man jemand töten sollte. Es ist richtig, wenn eine solche Meinungsfreiheit nicht erlaubt wird und dass es das Gesetz wegen Volksverhetzung gibt.
.Diese scheinbar harmlosen Symbole benutzen Rechtsradikale, um sich gegenseitig zu identifizieren
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Das Video ist aus focus.de
https://www.focus.de/wissen/mensch/geschichte/nationalsozialismus/adolf-hitler-10-skurrile-fakten-ueber-den-fuehrer_id_4633911.html
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Gruß Hubert
Sonntag, 11. Februar 2018
Männer werden manchmal in ihren Anliegen nicht ernst genommen
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Rainer Burghard
Klaus Wickert
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Gerade von Urologen würden Männer mehr Verständnis erwarten. Mann muss sich fragen was haben diese Urologen denn im Studium mitbekommen? Von Psychologie gar nicht erst zu reden. Schließlich sind sie selber ja auch Männer. Dass Frauen bei Anliegen der Männer meist wenig Verständnis zeigen, sind Männer ja gewohnt. Obwohl es bei gutem Willen ja nicht so schrecklich schwierig wäre sich in das andere Geschlecht hinein zu denken und zu fühlen. Aber es ist wie es ist.
Einem 38-jährigen (nicht 88-jährig!) Patienten wurde nach Hodenkrebs trotz nachdrücklichen Verlangens seinem Wunsch nach Implantation einer Hodenprothese nicht entsprochen. Was würde passieren wenn ein Frauenarzt dem Wunsch nach einer Brustprothese nicht entsprechen würde? Ich möchte die Kommentare darauf nicht hören. Was wäre wenn der Frauenarzt sagen würde das sind nur Säuginstrumente, die Frau eventuell nach den Wechseljahren sowie nicht mehr brauchen würde? Aber es gibt auch bei Männern nicht immer Gleichberechtigung wie man leider feststellen muss.
Dr. Georg Pfau, Sexualmediziner, Männerarzt, Fliegerarzt, schreibt auf seiner Facebook-Seite:
Ich kann mich des Gefühls nicht erwehren, dass Männer in ihren Anliegen manchmal nicht ernst genommen werden. Gerade in letzter Zeit häufen sich die Fälle, in denen Männern nicht nur das Verständnis für ihr Anliegen verwehrt wird, sondern sie auch noch kompromittiert werden. Ich habe einen Erfahrungsbericht verfasst:
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Männeranliegen werden oft nicht ernst genommen
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Als ich vor 15 Jahren begonnen habe, war der Männerarzt in Österreich noch ein unbeschriebenes Blatt. Unkenrufen zum Trotz habe ich meine Männersprechstunde zum Erfolg geführt und inzwischen überregionale Bekanntheit erlangt.
Ich versuche die an mich herangetragenen Probleme mit den Männern und ihren Partnerinnen selbst zu lösen. Es ist die Aufgabe von Sexualmedizinern nicht zu belehren, sondern die Probleme der Patienen zu erforschen und eine Lösung in deren Sinne an zu streben.
Meist gelingt dies sehr gut, manchmal allerdings lässt es sich nicht vermeiden, Männer an andere medizinische Einrichtungen weiter zu verweisen. Da gibt es dann leider immer wieder Enttäuschungen.
.Fall 1:
Ein 38-jähriger Patient erkrankt an Hodenkrebs. Ich habe die Diagnose mittels Ultraschall gestellt und ihn an ein Linzer Krankenhaus weiterverwiesen, wo er auch operiert wurde. Leider wurde trotz nachdrücklichen Verlangens seinem Wunsch nach Implantation einer Hodenprothese nicht entsprochen. Seinem Bericht zufolge wurde die Ablehnung keineswegs sachlich begründet, er wurde mit den Argumenten „das mache man nicht“ und „andere Männer verlangten das gar nicht“ abgewiesen.
Er – der Patient – solle auch froh sein, dass die Grunderkrankung – der Krebs – erfolgreich behandelt werden konnte. Nun, meiner Ansicht nach, sollte ärztliches Tun nicht die Dankbarkeit von Patienten zum Ziel haben, sondern dazu beitragen, Patienten ihrem Lebensglück näher zu bringen. Hodenprothesen müssen nicht, können aber sehr wohl zu eben diesem Lebensglück beitragen.
Der Mann wurde dann in einem anderen Linzer Krankenhaus zu seiner Zufriedenheit nochmals operiert.
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Fall 2:
Ein inzwischen 30-jähriger Mann verlor mit 21 Jahren einen Hoden wegen einer Hodentorsion. Auch damals wurde dem jungen, unwissenden Mann eine Hodenprothese verweigert.
Leider hat der fehlende Hoden im Verlaufe seiner sexuellen Karriere zu vielen für ihn peinliche Situationen geführt. „Ich habe es satt, mich dauernd erklären zu müssen“ argumentierte dieser Mann mir gegenüber.
Ich habe grundsätzliches Verständnis für solche Anliegen und habe auch diesen Mann in ein Linzer Krankenhaus überwiesen, in der irrigen Meinung, dass es für ihn nicht schwierig sein würde, diese Situation schlüssig dar zu stellen.
Weit gefehlt! „Die Ärzte haben mich regelrecht verscheucht“, erzählte mir dieser Mann zu meiner Verwunderung. Auch habe man dort meine ärztliche Diagnose einer „psychosomatischen Verstrickung“ angezweifelt.
Nun ich habe auch diesen Mann in ein anderes Krankenhaus geschickt, der Bericht von dort steht noch aus.
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Fall 3:
Ein 26-jähriger junger Mann leidet an einer generalisierten erektilen Dysfunktion. Trotz aller mir möglichen Bemühungen habe ich es nicht geschafft, diesem Mann zu helfen. Es ist die Pflicht eines an seine Grenzen stoßenden Arztes, Patienten an über geordnete Kompetenzzentren weiter zu verweisen. Genau dies habe ich gemacht.
Lesen Sie den Bericht des Mannes:
Hallo Herr Doktor!
Im Krankenhaus ist es meines Empfindens nach nicht so toll gelaufen.
Nach einer kurzen Schilderung meines Problems und was schon alles probiert worden ist, wurde ein Ultraschall von meinen Hoden und ich schätze mal von meine Nieren gemacht.
Danach wurde noch die Prostata abgetastet. Ergebnis alles ok.
Am 28.2 hab ich noch eine Termin für eine Blutabnahme….
Kannst Du mir vielleicht sagen, wie es weitergehen soll?
Lg XXXX
P.S ein großes Kompliment für dich wie du dir Zeit nimmst, alles erklärst und mich, den Patienten, für voll nimmst. Echt super. Da fühlt man sich gut aufgehoben. Hab erst jetzt den Unterschied gemerkt.
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Ich denke, diese Email braucht nicht kommentiert zu werden.
Ganz abgesehen für das Lob – vielen Dank – wundere auch ich mich immer wieder, wie manche Männer in ihren berechtigten Anliegen alleine gelassen werden.
Sicherlich, man kann nicht allen helfen, man sollte aber die Sorgen eines Patienten ernst nehmen und es vermeiden, ihn peinlich zu berühren.
Das fordert die Berufsethik.
Das meint
Ihr Männerarzt
Dr. Georg Pfau
.Männer werden manchmal in ihren Anliegen nicht ernst genommen
.Hier noch zwei Kommentare auf der Facebook-Seite von Dr. Georg Pfau
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Rainer Burghard
Danke Georg für Deinen Bericht….ich bin mir sicher, dieser spricht sehr
viele (betroffene) Männer an! Solche Themen gerade in Bezug auf den Mann
kommen in unserer Gesellschaft zu kurz….bei dem weiblichen Geschlecht
ist die Lage etwas anders….wie ich finde!!!
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Klaus Wickert
Selbst wenn man sich dann diese Prothesen ‚erkämpft‘ – und in Deutschland grundsätzlich selbst finanziert – hat, reagieren
andere behandelnde Ärzte meistens befremdet oder unwirsch. Das sei
krankhafte Eitelkeit, die man sich abgewöhnen könne. Am besten solle man
den Bereich ‚dort unten‘ nicht so wichtig nehmen oder gleich einen
Psychotherapeuten konsultieren, wird dann gerne mal gesagt. In Amerika ist man in Hinsicht auf Ästhetik ein ganzes Stück weiter… Auch
wird, was mit ED (ob nun temporär oder dauerhaft) zu tun hat, oft nicht
ernst genommen. Zitat eines Urologen (!!!) zu beiden Themen:
„Luxusprobleme! Oder wollen Sie etwa Pornodarsteller werden?“. Es ist gut, nützlich und wichtig, dass Sie, Dr. Pfau, diese Dinge offen ansprechen. Danke!
.Gruß Hubert
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